Wer ist Maria Sieler?

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Wie kann die Person Maria Sieler, ihre Seele beschrieben werden? 
Wer war Frau Sieler zu Lebzeiten?

Frau Maria Sieler ist 1899 als einfaches Bauernmädchen geboren,

in der Pfarre St. Ruprecht/R., in der Steiermark.

Sie ist das zweite von fünf Kindern.

Leider ist ihr Vater sehr früh verstorben, sodass Maria und ihre Geschwister

am Bauernhof schon früh viel arbeiten müssten.

Neben dem äußerlich eher harten Leben

pflegte Maria Sieler schon als Kind eine besonders innige Beziehung zu Gott.

Sie hörte in ihrem Herzen schon als Kind die Stimme unseres Herrn Jesus.

Zeit ihres Lebens war sie eine mystisch-begnadete Frau.

Sie ist eine "geistliche Priestermutter", die ihr Leben betend und opfernd

für die Heiligung der Priester gab.

Mehr als 60 Jahre nach ihrem Tod finden sich

überraschend viele kirchliche Initiativen und Organisationen,

die ihre Gründung vollständig oder teilweise auf das Wirken Gottes durch Frau Sieler zurückführen.

Verstorben ist unsere geschätzte Frau Sieler am 29. Juli 1952 in Rom.

Maria Sieler ist eine Mystikerin unserer Zeit - und für unsere Zeit

Maria Sieler führte ein zurückgezogenes Leben. Alle, die sie kannten, sei es in ihrer Jugendzeit oder in ihren letzten Lebensjahren in Rom, bezeugen, dass sie eine Frau von aufrichtiger und nüchterner Frömmigkeit war. Aber von ihrer mystischen Begnadung hat außer ihren Seelenführern niemand etwas gewusst. Erst ihr Tagebuch gab Einblick in ihr inneres Leben.

Maria Sieler wurde am 3. Februar 1899 in Winterdorf in der Pfarre St. Ruprecht an der Raab (Steiermark / Österreich) geboren. Hier lebte sie als schlichtes Bauernmädchen. Frühzeitig entwickelte sich ihr religiöses Leben, das sich in einer großen Liebe zum Heiland und zur Opferbereitschaft äußerte.

Jesus nahm sie in seine Leidensschule, körperlich durch viele Krankheiten, innerlich durch Dunkelheit und Trostlosigkeit. Im Alter von 20 Jahren ließ der Herr sie in mystischer Weise erkennen, dass sie ein Opfer für die Erneuerung des Priestertums zum Heil der Kirche sein soll. Durch sie sollte den Gläubigen, vor allem den Priestern wieder ins Gedächtnis gerufen werden, dass es kein fruchtbares Apostolat geben könne ohne persönliche Hingabe an Christus, ohne ständiges Ringen um Selbstlosigkeit. Es reifte in ihr der Entschluss, in ein Kloster einzutreten. Doch dieses Vorhaben scheiterte immer wieder, weil sie gesundheitlich schwach und kränklich war. Maria Sielers Leben war so ganz anders als das der meisten Menschen. Sie lebte ein Leben der tiefen Gemeinschaft mit Gott (Mystik). Die Priester waren ihr großes Anliegen. Sie lebte von 1939 bis zu ihrem Tod am 29. Juli 1952 in Rom.

Maria Sieler hat die Leiden Christi nicht in Visionen erlebt, noch hat sie wie die Stigmatisierten Wundmale des Herren getragen, sondern sie hat die inneren (seelischen) Leiden Christi nachgelitten. Darin besteht die Eigenart ihrer Mystik. Verschiedene namhafte Theologen (Merk, Garrigou-Lagrange u. a.) bezeugten durch ausführliche Gutachten die nach der römisch-katholischen Glaubenslehre übereinstimmende Echtheit dieser Mystik.

Dank der Bemühungen des am 23. März 2003 verstorbenen Pfarrers von St. Ruprecht an der Raab, Geistl. Rat. Franz Kober, wurden die sterblichen Überreste dieser großen Frau in dem Bewusstsein, dass sie ganz in der Nähe Gottes und eine Fürsprecherin für uns ist, von Rom heimgeholt und am 10. Juni 1990 in St. Ruprecht an der Raab beigesetzt.

Es gibt einen Text, aus dem einige persönliche Eindrücke vom Wesen Marias hervorgehen.

Folgender Briefauszug lässt den Charakter von Maria Sieler ein klein wenig erahnen.

Die folgenden Worte hat eine Freundin von Maria geschrieben.

Sie beziehen sich auf Maria Sieler, die bei dieser ersten Begegnung bereits 47 Jahre alt war:

"... Am 1. März 1946 kam Maria Sieler zu uns [nach Rom]. Schlicht, bescheiden,

ganz demütig hielt sie bei uns Einzug. Ich erinnere mich gut, wie sie

sagte: Bitte denkt nicht, ich sei etwas Besonderes, ich bin ein ganz

gewöhnliches Menschenkind. Sie schien älter, als sie eigentlich war,

hatte etwas eine gebückte Haltung, fast weiße Haare, aber einen klaren

Teint ohne Runzeln. Das Frappierendste waren ihre leuchtend blauen

Augen, die wie die eines Kindes in Unschuld und Reinheit strahlten.

Maria Sieler half mir dann in der Folge bei den täglichen

Hausarbeiten, ging oft für mich auch auf den Markt, konnte sich recht

ereifern, wenn die Marktweiber schlechtes Gewicht gaben oder wenn

wieder alles so teuer war. Nachmittags was sie frei, manchmal ging sie

aus, jeden Abend ging sie ins nahe gelegene Elisabethkloster, wo ewige

Anbetung war mit abendlichem Segen. Morgens ging sie immer nach St.

Peter zur heiligen Messe ...

Wir gaben Maria Sieler Essen und Logis, aber keinen Lohn. Der

Gehalt meines Mannes war damals knapp und ich hätte mir keine

Hausangestellte mit Lohn leisten können. Die Arbeit war auch nicht

streng bei mir. Wahren wir Sommers daheim, in der Schweiz, bei Mutter

in den Ferien, brachte ich ihr etwas Wäsche usw. Mit Kleidern war sie

gut versehen, bekam auch manchmal einen Mantel oder ein Kleid von

guten Leuten, oder Geld durch Pater Baumann. Sie konnte sehr gut nähen

und freute sich, dass sich eine Nähmaschine aus der Schweiz

mitgebracht hatte, die sie oft benutzte. Es war ein Kreuz für sie,

immer die Nehmende sein zu müssen, denn sie war daheim nicht arm, sie

fühlte sich doch als Bauerntochter, die auf einem eigenen Hof

arbeitete. Sie hat es mir mehr als einmal geklagt, doch Gott wollte es

so haben, sie musste sich von allem losschälen.

Mit der Zeit erzählte sie mir dann beim vormittäglichen Arbeiten

in der Küche von ihrer Kindheit, von ihrer Schüchternheit in der

Schule, sie hätte so gern Gedichte aufgesagt, aber die Lehrerin hätte

gesagt, sie spreche sie zu monoton und so habe sie nie etwas

deklamieren dürfen. Später, als wir uns noch vertrauter wurden, sagte

sie mir auch von ihren inneren Leiden, von den Abtötungen, die von ihr

verlangt wurden. Sie hatte zum Beispiel keinen Geschmack beim Essen,

obwohl ihr meine Schweizerkost mundete, so hatte sie eben doch keine

»Gaumenbefriedigung«. Oft kam sie schon morgens sehr müde zum

Frühstück und sagte, wenn ich sie fragte, sie hätte die Nacht nicht

geschlafen. Sie musste dann aufstehen und die Eingebungen

niederschreiben.

Da erinnere ich mich noch gut an eine Begebenheit. Als mein Mann

eines Abends länger Dienst hatte, kam sie zu mir ins Esszimmer (sonst

blieb sie stets in ihrem Zimmer, sie musste auf Gottes Befehl einsam

sein und war oft auch bei der Arbeit Welt entrückt). Wir kamen ins

Gespräch über ihre Sache, da redete sie zu mir über die Heiligste

Dreifaltigkeit so gelehrt, dass ich einfach nicht mitkam. Ich konnte

nur staunen, dass eine so einfache Person über dieses Mysterium reden

konnte, wie ein Thomas von Aquin. Sonst aber sprach sie selten von

ihren inneren Eingebungen. So ging die Zeit dahin, wir lebten still

nebeneinander. Sie war eher ernster und herber Natur, ich mehr

fröhlich und heiter. So lachten wir denn doch öfters zusammen, auch

mein Mann Spaß der etwa mit ihr. Einmal sagte ich scherzend zu ihr:

Wehe Maria, wenn sie mal im Himmel sind und sie mir nicht helfen, wenn

ich sie anrufe! Da musste sie so herzlich lachen. Sie hat mir dann

später aber auch geholfen! ...“

Zusätzlich zu diesen Angaben, sei darauf hingewiesen

dass Maria Sieler sehr von der Herz-Jesu-Spiritualität geprägt war.

Sie kannte Jesus wie einen Bruder, weil Er zu ihr ganz persönlich sprach.

Sie verstand seinen Willen, seine Erlösungstat, seine Liebe zu uns Menschen

und die damit verbundenen Sorgen um die Menschheit.

Nach ihrem Tod, erschien sie einem Bericht nach (ähnlich wie es viele Heilige vor ihr schon taten)

einem kleinen Mädchen. Dieses Kind nannte die erschienene Frau "die Heilige mit dem Herzen".

Also dieser Bezug zum Innenleben Jesu, zu seinem Herzen,

gehört gewissermaßen zu Maria Sieler dazu.

Jesus selbst nannte sie - so liest man in ihrem Tagebuch - "Vertraute Meines Herzens"

Maria Sieler hat in ihrem Leben viel gelitten.

Ihre Spiritualität bestand unter anderem darin,

die inneren Leiden Jesu nach-zu-erleiden.

Das heißt, sie kannte das Unverstandensein Jesu,

seine Einsamkeit, sein Verachtetsein.

Zudem war sie auch mit physischen Krankheiten vertraut.

Sie ist also geprägt vom Kreuz.

Jesus nannte sie "seine Gefährtin über den Ölberg nach Kalvaria".

Aber nicht nur das:

Sie ist eine von Jesus Erlöste!

Schon zu Lebzeiten war sie ganz mit dem auferstandenen Herrn verbunden.

Es wäre mir deshalb wichtig, dass diese Helligkeit,

diese innerste Freude, die Maria Sieler eben auch hatte,

beim Portrait auch zum Ausdruck kommt.

Auf den Fotos im Anhang sieht man,

dass Maria nicht tod-ernst war,

sondern gerne ein mildes, freundliches Lächeln schenkte.

Opferbereitschaft und erlöstes Sein bei Gott verbinden sich bei ihr.

Soweit eine knappe Hinführung zum Wesen ihrer Person.

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