6. Sonntag im Jahreskreis C - 17. Februar 2019

Aus dem Lukasevangelium hören wir heute Sätze Jesu, die uns stark an die Bergpredigt des Matthäusevangeliums erinnern. Ein großer Unterschied besteht im Ort. Während Matthäus uns berichtet, dass Jesus auf den Berg stieg, um den Menschen zu predigen, lässt Lukas ihn extra vom Berg herabsteigen. 

Das bedeutet, Lukas interpretiert die Zusagen Jesu, die Seligpreisungen, aber auch die Mahnungen und Warnungen, die „Wehe“-Rufe so, dass Jesus in die Niederungen des Menschlichen, in die Niedrigkeit menschlicher Not, menschlichen Leides, aber auch menschlicher Schwäche und Sündhaftigkeit steigt. 

Am vergangenen Sonntag haben wir das 5. Kapitel, also das vorherige des Lukasevangeliums gehört. Und vernommen, wie der Herr Petrus als „Menschenfischer“ erwählt. Und nun spricht er die Seligpreisungen zu seinen Jüngern, insbesondere jene, wo er sie selig preist, wenn sie von den Menschen gehasst, ausgestoßen, geschmäht und verleumdet werden, wenn also deren Name „In Verruf“ kommt um des Menschensohnes willen. 

Was Jesus hier ausspricht, ist von höchster Aktualität. Gerade angesichts der ungeheuren Skandale, die unsere Kirche in den vergangenen Monaten und Jahren geschüttelt haben, darf unsere klare Betonung darauf liegen, dass die Jüngerschaft wieder gereinigt wird, jenen Stellenwert bekommt, der nötig ist, um wirklich in die Nachfolge Jesu einzutreten. Hintertürchen und Halbheiten sind hier nirgendwo am Platz. Postmoderne Sattheit und Apostolat vertragen sich nicht. Populismus und wahres Glaubenszeugnis auch nicht. 

Dass wir neu vertrauen lernen, das legt uns der Prophet Jeremia heute schon intensiv ans Herz. Selig der Mensch, der auf den Herrn vertraut, und dessen Hoffnung der Herr ist. 

Es liegt an uns, im Bemühen, das Evangelium in unsere Welt zu tragen, mit klaren Worten die Wahrheit des Glaubens zu verkünden. Nicht das Drehen an irgendwelchen Rädchen kirchlicher „Zulassungsbedingungen zu Ämtern“, nicht der Wunsch nach Strukturveränderung werden die Wunden dieser Zeit heilen, sondern das klare Bekenntnis zur Wahrheit der kirchlichen Lehre, vor allem auch zum Anspruch kirchlicher Morallehre, die keinen Platz ließe für all jene Schandtaten, die Klerikern in der letzte Zeit zur Last gelegt werden. 

Paulus warnt uns heute eindringlich vor falschen Lehren, hier sogar im Zentrum des Glaubens, bei der Frage nach der Auferstehung. 

Dass wir nicht als falsche Zeugen entlarvt werden, sondern standhaft bleiben im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, das dürfen wir heute erbitten. 

Amen. 

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