5. Sonntag im Jahreskreis C - 10. Februar 2019

„Fürchte dich nicht, von jetzt an wirst du Menschen fangen“ - Provokanter hätte unser Herr Jesus wohl die Berufung des Petrus nicht formulieren können…!

Da geht der wunderbare Fischfang voraus, zu einer völlig ungewöhnlichen Zeit. Wer am See Genezareth fischte, wußte, dass Fischen nur bei Nacht möglich sein kann, weil am Tag die Fische weit in die tieferen Gewässer abtauchten. Und da sagt einer, der das Zimmermannshandwerk gelernt hat, den erfahrenen Fischern, dass sie am helllichten Tag nochmals hinaus fahren und die Netze auswerfen sollten, wo doch schon bei Nacht der Fischfang völlig erfolglos war. 

„Doch auf dein Wort hin….“, sagt Petrus. Da steckt mehr dahinter als einfach der Versuch, dem Drängen seines Meisters auszukommen. Da steckt mehr dahinter, als ein „Klein - bei - geben“. Petrus weiss um die Macht seines Meisters, er spürt, wie dieser Jesus aus Nazareth, dieser Sohn des Zimmermanns, in Gottes Macht und Auftrag spricht, er war Zeuge so mancher kleinerer und größerer Wunder. 

Und jetzt traut er seinem Wort, vertraut er sich dem Wort des Herrn an. 

Und er geht nicht fehl! So reichlich fällt der Fischfang aus, dass das Boot fast untergeht, ein weiters muß zu Hilfe kommen. 

Was hier passiert überwältigt den Petrus. Er erkennt sich selbst als sündigen Menschen, als einen, der - so meint er - es gar nicht wert ist, diesen Herrn und Meister zu kennen, ihm so nahe zu sein. „Geh weg von mir“, sagt er zu ihm. 

Doch Jesus beruft ihn zum Menschenfischer. 

Danken wir Gott, dass er den Petrus so „normal“ erschaffen hat, mit Sünden und mit Zweifeln, mit Ängsten und mit offenen Fragen. Denn so können wir uns wiederfinden in ihm. Denn so können auch wir uns ansprechen lassen von unserem Herrn und Meister, so können auch wir uns rufen, ja „berufen“ lassen. 

Danken wir Gott, dass er uns seine ganze Güte und Menschenfreundlichkeit, seine unsagbare Nähe in seinem Sohn Jesus Christus geschenkt und geoffenbart hat. Dass er nicht über unsere Köpfe hinweg agiert, sondern mit uns Menschen, mit auserwählten Werkzeugen, mit jenen, die diese unsere Kirche konstituieren - auch wenn heute von innen und außen versucht wird, diese Verfaßtheit zu unterlaufen. 

Jesaja berichtet uns heute von seiner Berufung. Überwältigt ist er von der Schau der göttlichen Majestät. Auch wenn wir nicht solch spektakuläre Ereignisse erlebt haben, allein die Tatsache, dass unsere Kirche nun schon 2000 Jahre die Zeiten überdauert hat, trotz aller Sünde, trotz aller Schwäche, trotz allen Zweifels und menschlicher Unzulänglichkeit, darf uns Wunder genug sein, um zu unserem Herrn zu sagen: „Hier bin ich, sende mich!“

Amen. 

 

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