3. Sonntag im Jahreskreis C - 27. Jänner 2019

Liebe Schwestern und Brüder!

Von einem genauen Bericht - „der Reihe nach“ - haben wir aus dem Lukasevangelium gehört. Wir sind angewiesen auf diese Berichte der Evangelisten. Im heurigen Lesejahr eben besonders auf das Evangelium des Lukas. Und es liegt an uns, das Herz für das Evangelium, für die frohe Botschaft zu öffnen. Denn dadurch kann, was damals passierte und der Reihe nach aufgeschrieben wurde, in unserem Leben zur Heilsgeschichte, zur frohen Botschaft, zum Evangelium werden. Dadurch kann auch so mancher Mosaikstein unseres Lebens zum großen Ganzen zusammengefaßt werden, weil wir verstehen lernen, welche Kreuzungspunkte mit dem Heilsplan Gottes wir in unserem Leben bereits finden können. 

Jesus kehrt, von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt, nach Galiliäa zurück, heißt es. Er liest in der Synagoge aus dem Prophetenbuch Jesaja - und kann das Gelesene ganz auf sich beziehen: „Der Geist des Herrn ruht auf mir“.

Mit diesem Zitat aus dem alten Prophetenbuch sollte nicht nur ein Beben und Zittern durch die Synagoge von Nazaret gehen. Da sollte sich auch bei uns etwas bewegen. Haben wir diesen „Geist des Herrn“ nicht in Taufe und Firmung empfangen, können wir selbst also diese Worte des Propheten nicht auch auf uns beziehen? - Offensichtlich fällt uns dies immer wieder schwer. Offenbar hat unser Leben, unsere Lebenserfahrung, vor allem die Erfahrung der menschlichen Grenzen gleichsam ein Löschhorn auf das Feuer dieses Geistes gesetzt. 

Denn so oft fehlt uns - leider auch im kirchlichen Leben - der Geist der Freude, der Geist der Ergriffenheit. Nehemia berichtet, wie die Menschen beim Verlesen der Heiligen Schrift weinten vor Ergriffenheit, am Ende wurde ein heiliger Tag ausgerufen, aus Freude über das Wiederfinden des verschollenen Gotteswortes. 

Wecken wir neu diesen Geist der Freude über das Wort Gottes in unserem Inneren!

Und: Wo ist bei uns der Geist des Rates und der Stärke geblieben? Wie betrauern immer wieder die kleiner werdenden Gottesdienstgemeinden, den Priestermangel, etc. Neue Strukturen werden zwangsmäßig auf die Gemeinden aufgesetzt, Seelsorgsräume und Versorgungsgebiete, und und und. 

Und alle fürchten, dass ihre Gemeinde sich einmal auflöst und keinen eigenen Pfarrer mehr hat. - Zu tot gefürchtet ist auch gestorben!

Bitten wir um diesen Geist des Rates und der Stärke, dass wir die Zukunft nicht fürchten, sondern neu gestalten, den Armen - wie Jesus zitiert - das Evangelium verkünden können, sagen können, dass der Glaube an ihn, das Sein in seiner Kirche Freiheit, Freude, Friede bedeutet. 

„Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt“, sagt Jesus den erstaunten Zuhörern in der Synagoge von Nazaret. 

Und im Aufbruch unserer Gemeinden, wo wir bereit sind, aus dem alltäglichen Einerlei auszuscheren, wo für uns nicht mehr der Satz gelten darf: „Wir machen weiter wie bisher“, wo wir nicht den Untergang verwalten, sondern neues Leben des Glaubens und der Hoffnung gestalten, hier und jetzt, in unserer Pfarrgemeinde, mit den konkreten Menschen unseres Ortes, mit ihren Sorgen und Nöten, aber vor allem mit ihrer Freude und Hoffnung, mit ihrem Glauben, der vielleicht manchmal verschüttet ist, aber von uns wieder freigelegt werden kann, mit all dem Bemühen um einen missionarischen Aufbruch 2010 soll der Satz bei uns erklingen: „Heute hat sich dieses Schriftwort - das Wort vom wirkmächtigen Gottesgeist auf unserem Leben - hier bei uns erfüllt!“

Amen. 

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