33. Sonntag im Jahreskreis C - 13. November 2016

Liebe Gläubige!

„Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung“ - Das ist die vertrauensvolle, hoffnungsvolle Verheißung des Buches Maleachi an diesem Sonntag. Eine Verheißung, die besonders für unsere Zeit von großer Wichtigkeit ist.

Denn unsere Sprache ist „krisendurchsetzt“. Wir sprechen von der Finanzkrise, der Weltwirtschaftskrise, von „Krisenherden“ im Nahen Osten, von der Kirchenkrise, der Berufungskrise, der Glaubenskrise. Keine Sorge - ich will diese „Krisen“ nicht weg- oder kleinreden! Sie sind da, wir spüren sie, auf die eine oder andere Weise. Und Welt und Kirche suchen Auswege. Sind es die Sparprogramme und Hilfsprogramme, um den Euro zu stützen und die Banken anderer Länder, sind es Hilfsprogramme für jene Menschen, die die Heimat verlassen mußten und in Österreich, im westlichen Europa eine neue Existenz aufbauen wollen, sind es die Strukturveränderungen, die uns in der Kirche immer und immer neu vorgesetzt werden - unsere Sprache ist „krisendurchsetzt“, unser Blick ist auf das Negative gerichtet. Doch unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, hat das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Gott ist wohl der beste „Krisenmanager“ - Nicht durch Reformprogramme und Strukturveränderungen, sondern durch seine Barmherzigkeit, durch die Bereitschaft zu verzeihen, uns seine Gegenwart neu zu schenken! Und er steht damit in der Tradition der Bibel, im Sprachgebrauch unseres Herrn Jesus Christus, die eben nicht von Krise sprechen, sondern vom anbrechenden Reich Gottes. 

Wohlgemerkt auch Maleachi gibt die Botschaft Gottes wieder, dass die Überheblichen und Frevler zu Spreu werden, dass der Tag des Herrn für diese schrecklich sein wird. Und auch Jesus Christus spart nicht mit drastischen Bildern des Untergangs und der Vernichtung. 

Aber in beiden Fällen hebt die Botschaft Gottes weg von der Krise hin zur Verheißung an: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“.

Dieser Satz des Herrn ist es, der uns die Kraft und den Mut geben soll, seine Wege für unsere Welt, unsere Kirche, unser Leben neu zu suchen und mit Mut und Entschlossenheit auch zu gehen. 

Ja, es gibt eine Krise. Neben der Weltwirtschaftskrise trifft uns die Welt-Glaubenskrise in unseren Breiten am stärksten. Wir sind ja so gut als Menschen! Wir können alles, wir wissen alles, wir sind viel gescheiter als die Generationen vor uns, die Technik ermöglicht uns alles. - Und auf Gott, den Herrn, haben wir oftmals vergessen. Halbleere Sonntagsgottesdienste, beinahe vollkommen leere Kirchen bei den Gottesdiensten an den Wochentagen, Priesterseminare, die zugesperrt werden oder zusammengelegt, damit wenigstens 20 oder 30 Seminaristen an einem Ort gemeinsam sein können. Pfarren werden aufgelöst und zu größeren Einheiten verbunden… Die Krise ist da. Der Untergang wird von vielen gefürchtet, heraufbeschworen, herbeigeredet. 

Doch das Wort des Herrn erleuchtet die Dunkelheit dieser menschlichen Gedanken. „Seid standhaft und ihr werdet das Leben gewinnen!“ - „für jene, die meinen Namen fürchten, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen!“ - Schauen wir nicht ängstlich auf Krise und Niedergang - schauen wir zuerst dorthin, wo es Wachstum und Leben gibt: Schöpfen wir neue Hoffnung, wenn wir zum Beispiel das Stift Heiligenkreuz mit seinen Berufungen, die Päpstliche Hochschule Benedikt XVI. mit seinen fast 300 Studentinnen und Studenten oder das Überdiözesane Priesterseminar Leopoldinum mit seinen 32 Seminaristen aus aller Herren Länder in den Blick nehmen. „Seid standhaft und ihr werdet das Leben gewinnen!“

Amen. 

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