26. Sonntag im Jahreskreis C - 25. September 2016

Das Gleichnis vom „reichen Prasser und armen Lazarus“ behandelt das gleiche Thema, dem wir uns schon am letzten Sonntag gewidmet haben. Aber unser Herr Jesus Christus behandelt das Thema in einer so originell anderen Weise, dass er uns damit wieder neu helfen kann, unser Leben vor Gott recht zu gestalten.

Die tiefe Lehre dieses Gleichnisses ist der innere Zusammenhang, den wir erkennen sollen zwischen dem reichen Menschen, der sich der menschlichen Not verschlossen hat, und dem Menschen, der sich der Gnade Gottes verschließt. Beides ist bei dem reichen Prasser der Fall. Seine Härte gegen den Armen am Tor ist nur die andere Seite seines verstockten und verhärteten Herzens gegen Gott selbst. „Das Kreuz hat zwei Balken“ - Gottesliebe geht nicht ohne Nächstenliebe und umgekehrt. Wer Gott nicht liebt, kann seinen Bruder, seine Schwester nicht lieben. Wer keine Nächstenliebe übt, kann und darf nicht sagen, dass er Gott liebt. 

Die Parabel vom Barmherzigen Samariter, ausgehend vom Doppelgebot der Liebe, wie wir sie vor einigen Wochen gehört haben, diente dem selben Zweck. Denken wir in diesem Zusammenhang auch an das „Vater Unser“, wo die Vergebungsbitte gegenüber Gott innigst mit der Bereitschaft verbunden ist, dem Mitmenschen aus ganzem Herzen zu vergeben. 

Von diesem Gleichnis her dürfen wir auch auf die Lesungen blicken. 

Das große Wehe wird über die „Sorglosen von Zion“ ausgesprochen, jene also, die sich keine Gedanken machen, dass außerhalb ihres Wohlstandsumfeldes Menschen leben, denen das Nötigste fehlt. „Das Fest der Faulenzer ist vorbei“, wird ihnen entgegen gerufen. 

Ich bin schon sehr gespannt, wie unser Heiliger Vater an diesem Sonntag das Evangelium auslegen wird. Denn sein Wunsch nach einer „armen Kirche für die Armen“ wird durch die Texte dieser Sonntage ja vom Herrn aufs Innigste bestätigt! 

Und an uns liegt es, selbst ein wenig neu nachzudenken. Aus dem Kokon des Wohlstandes unserer Postpostmoderne auszubrechen. Keine 1000km von uns entfernt stehen Menschen vor dem Nichts, haben nicht einmal ein Haus zum Wohnen, sondern müssen in kalten, nassen Bunkern hausen, die aus dem Krieg übrig geblieben sind. Ob Albanien, ob Syrien oder anderswo - der arme Lazarus hat viele konkrete Gesichter in unserer Zeit. Und der reiche Prasser auch. Bitten wir den Herrn, dass er nicht unser Gesicht trägt!

Amen. 

 

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