19. Sonntag im Jahreskreis C - 7. August 2016

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Durch das Buch der Weisheit wurden wir heute auf die Zeit der Volkwerdung Israels zurück geführt, auf die Väter, die sich glaubend und hoffend auf die göttliche Verheißung verlassen haben. Die zweite Lesung, dem Hebräerbrief entnommen, erweitert die Perspektive auf das Neue Testament hin und bekräftigt die Verflechtung von Glaube und Hoffnung. Mehr noch als die Väter des Alten Bundes können wir zuversichtlich sein und sicher wissen, dass die verheißene Befreiung in Erfüllung gehen wird. 

Denn wir dürfen auf Christus schauen und von ihm die Gewissheit haben, wie es uns der heilige Johannes vom Kreuz in seinem „Aufstieg zum Berge Karmel“ sagt: „Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen (...). Was er ehedem nur stückweise zu den Propheten geredet, das hat er nunmehr im Ganzen gesprochen, indem er das Ganze gab, nämlich seinen Sohn.“

Der Gottessohn Jesus Christus verheißt uns die endgültige Gemeinschaft mit Gott. Eine Gemeinschaft, die unserem Auge noch verschlossen ist. Deshalb kann der Hebräerbrief den Glauben auch so treffend definieren : „Glaube heißt: Feststehen in dem, was man erhofft, überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“.

Denn Gottes Geist, der uns in der Taufe geschenkt, in der Firmung erneuert wurde, unsere Einsicht in die Größe und Heiligkeit Gottes, die wir in jeder Eucharistie neu nähren können, läßt uns feststehen in der Hoffnung auf die Verheißung Jesu. Und an Jesus selbst dürfen wir lernen, was wahre Überzeugung ist. Denn aus unserer Überzeugung wächst auch die Kraft zum Apostolat, eben unsere Mitmenschen zu „überzeugen“, Rede und Antwort zu stehen über die Hoffnung die uns erfüllt. 

Weil wir von dieser unverbrüchlichen Hoffnung getragen sein sollen, ist es nur logische Konsequenz, das wir leben sollen „wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.  Meister Eckhart beschreibt diese Haltung: „Wahrlich, solche erwartenden Leute sind wachsam und üben Umsicht, wo der herkomme, den sie erwarten. Und sie erwarten ihn in allem, was da ankommt, wie fremd es ihnen auch erscheine, ob er nicht selbst eben darin sei. So sollen wir ganz bewußt in allen Dingen nach unserem Herrn Ausschau halten. Dazu gehört notwendigerweise Fleiß. Alles muß man sich kosten lassen, alles was man nur mit Sinnen und Kräften zu leisten vermag. So wird es mit allen Leuten recht, und sie ergreifen Gott in allen Dingen gleich. Sie finden dann Gott in allen Dingen gleichviel, obwohl jedes Werk anders ist... Darum lerne der Mensch seinen Gott in allen Dingen gegenwärtig zu haben. Er lerne dabei unbehindert zu bleiben in allen Werken und an allen Orten.“

Wir wissen weder Tag noch Stunde der Wiederkunft des Herrn. Aber eines wissen wir. Heute ist der richtige Tag, um wach zu werden und zu bleiben, heute ist der richtige Tag, um  unseren Glauben zu nähren unsere Hoffnung zu stärken, und die Liebe zu leben. Heute ist der richtige Tag, diesen Glauben hinauszutragen, um unseren Mitmenschen dieses Hoffnungslicht neu zu schenken. 

Amen. 

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