18. Sonntag im Jahreskreis C - 31. Juli 2016

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!
Die Texte des heutigen Sonntags gehen unter die Haut. Sie wollen uns die Augen für etwas öffnen, das wir gar nicht gerne in den Blick nehmen: Die Vergänglichkeit alles Irdischen, Sichtbaren. Gerade jetzt im Sommer, wo wir in vollen Zügen die Schönheit dieser Welt genießen (wenn wir nicht gerade hitzeempfindlich sind und uns nach dem Herbst sehnen…),

kommen uns diese Worte der Heiligen Schrift gar nicht gelegen. Und wie oft wollten wir in unserem Leben einen Augenblick festhalten, immer in dieser oder jener schönen Situation verweilen, die Zeit anhalten….   Und ebenso oft mußten wir feststellen, dass dies nicht geht. Mehr noch: Dass gerade das Festhalten an diesen schönen Momenten, an Besitz, an so manchen Reichtümern - und das Erkennen, wie machtlos wir gegen die Vergänglichkeit sind, umso mehr Schmerz bedeutet. 

Der heilige Josefmaria Escriva sagte einmal in einer Predigt: „Haltet euch immer wieder vor Augen, daß es ja nicht darum geht, ob einer dies hat oder jenes nicht hat, sondern darum, daß wir uns gemäß der Wahrheit unseres christlichen Glaubens verhalten, der uns lehrt, daß die geschaffenen Dinge nur Mittel sind. Wehrt euch also gegen die trügerische Illusion, in ihnen etwas Endgültiges zu sehen“

Deswegen kann Kohelet davon reden, dass alles „Windhauch“ ist. Deshalb weist uns der Herr im Evangelium an, nicht Schätze auf dieser Welt zu sammeln, die zwar oft Anlass zur Freude, aber öfter zu Zwist und Streit sind, wie die konkrete Situation des Lukasevangeliums hier zeigt. 

Doch woran dann noch festhalten? An vagen Theorien einer jenseitigen Welt? An den Thesen der Esoterik? Zu Sicherheit gewürzt mit ein bisschen Spiritismus, um herauszufinden, wie es „da drüben“ aussieht? Dass ein solches Verhalten heute in Mode ist, müssen wir erkennen. Dass es aber zugleich nicht auf den richtigen Weg führt, wird nur wenigen klar. 

Also: Woran festhalten? Was wichtig nehmen, wenn uns all das Sichtbare, Irdische entzogen wird?

Die Antwort steht vor uns. In einer Person. Im Gottessohn Jesus Christus. Er zeigt uns, was „reich vor Gott sein“ bedeutet. Er zeigt uns, wie wir den rechten Blick und den rechten Zugang lernen können zu all dem, was uns hier umgibt. 

Wir müssen - ja wir dürfen - nicht freudlos durch diese Welt gehen. Wir dürfen uns freuen an all den schönen Dingen, die die Natur - auch des Menschen Geist und die Technik - für uns bereit hält. Aber all diese sollen uns hinweisen auf das noch Schönere, unvergleichlich Größere, das uns von Gott her geschenkt wird. Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. - ermahnt uns Paulus heute. 

Die schönen Tage dieses Sommers sind eine gute Zeit, dies neu einzuüben.

Amen. 

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