12. Sonntag im Jahreskreis C - 19. Juni 2016
Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!
Vom Geist des Mitleids und des Erbarmens ist im Buch Sacharja die Rede. Gott gießt diesen Geist über die Menschen aus. Er selbst ist in Vollkommenheit der mitleidende, der erbarmende Gott, sein Mitleid geht so weit, dass er als Mensch das Leiden und den Tod des Sünders auf sich nimmt, ans Kreuz geheftet den Martertod des Verbrechers stirbt, um der Sünde und dem Tod ein für alle Mal die Macht zu nehmen.


Jesus kündigt sein Leiden und seinen Tod an. Lukas erzählt diese Worte anders als die anderen Evangelisten, die Zurechtweisung des Petrus, der Jesus davon abhalten will, entfällt hier.
Auf dem Weg nach Jerusalem, wie Lukas das ganze Leben und Wirken Jesu darstellt, ist es ihm wichtig zu zeigen, wie Gott allem Hass und aller Unbarmherzigkeit des Menschen, allem Blutdurst und aller Grausamkeit seine erbarmende, vergebende Liebe entgegensetzt.
Am Hochfest des heiligsten Herzen Jesu haben wir dies vor kurzem betrachtet. Die Liebe Gottes, die sogar in einem menschlichen Herzen für uns schlägt!
Überall dort, wo wir Menschen nach Strafe und Vergeltung rufen, wo sogar uns Christen mitunter die Todesstrafe ganz recht wäre, setzt Gott ein Zeichen seiner vergebenden Liebe. Und er setzt dieses Zeichen, dass wir daran neu Maß nehmen können. Er setzt dieses Zeichen, weil wir erkennen dürfen, dass wir zuerst seiner Barmherzigkeit und Liebe bedürfen, dass wir selbst offene Gefäße für seine Barmherzigkeit werden müssen. Unsere Sünde, unsere Erlösungsbedürftigkeit muss uns neu bewußt werden! Erst dann können wir Gottes Barmherzigkeit erbitten und annehmen - erst dann können wir selbst Barmherzigkeit und Vergebung üben, die Menschen in einem neuen Licht sehen, im Licht der Liebe des Herrn, einer Liebe, die bereit war, den Tod in Kauf zu nehmen, dass jene, die unendlich geliebt werden, das Leben haben.
Das menschliche Leben zerbricht an der Härte, Unbarmherzigkeit und Verstocktheit der Menschen seiner Zeit. Doch all dem setzt er das "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!" vom Kreuz herab entgegen! Allem Hass dieser Welt mit verzeihender Liebe zu begegnen, allem Leid der Welt mit dem Mitleid dessen, der im fürbittenden Gebet alle Not der Welt dem Herrn zu Füßen legt, aller Lieblosigkeit mit der Barmherzigkeit zu begegnen, die aus der Fülle des Erbarmens schöpft, das Gott uns ständig neu erweist. Dies ist das leuchtendste Zeugnis für Gottes liebende Nähe und Gegenwart in unserer Welt.
Amen.

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