9. Sonntag im Jahreskreis - 29. Mai 2016

Liebe Gläubige!
Eine einzigartige Erzählung ist diese Heilungsgeschichte, die uns heute im Evangelium präsentiert wird. Einzigartig, weil es der einzige Moment ist, wo Jesus über einen Menschen staunt. Sonst staunen die Zuhörer und Zuschauer über Jesus, seine Worte, seine Wunder. Hier staunt Jesus über den Glauben des Heiden, der nicht einmal wagt, selbst vor Jesus hinzutreten, sondern Fürsprecher sendet. Fürsprecher, die ihn für würdig halten, dass Jesus seinen Diener heilt, im Gegensatz zu ihm selbst, der zweimal sagt: "Ich bin nicht würdig" - Die Worte des heidnischen Hauptmanns sind ja in den Ritus der Hl. Messe eingeflossen, wenn wir vor dem Empfang der heiligen Kommunion beten: "Herr, ich bin nicht würdig..."


Zugleich dürfen wir in dieser Evangelienstelle auch einen direkten Hinweis auf die Zeit nach der Himmelfahrt des Herrn, auf die Zeit der Kirche - und damit auch auf unsere Zeit - erkennen. Auch wir können dem Herrn nicht persönlich gegenüber treten, auch wir sind auf Fürsprecher angewiesen, wir sind aufeinander angewiesen. Deshalb beten wir in den Fürbitten für die Nöte der ganzen Welt, deshalb feiern wir die Hl. Messe immer in Gemeinschaft der ganzen Kirche, die zusammentritt, um Fürsprache einzulegen bei Gott für all jene, die der Hilfe bedürfen.
Von Ferne heilt Jesus den Diener des Hauptmanns. Er betritt nicht das heidnische Haus. Wenn Jesus durch ein einziges Wort den Menschen von Siechtum und Krankheit befreien kann, durch eine Berührung die Blindheit von den Augen nimmt, durch einen Ruf in die Grabkammer den Toten Lazararus erweckt, dann kann er auch von der Ferne heilen! Da braucht es kein Herumdeuten an diesem Wunder, das hier geschieht.
Und dennoch dürfen wir erkennen, dass das eigentliche Wunder in diesem Bericht in den Hintergrund tritt. Es geht vorrangig um Glauben und um Fürsprache. Und so geht es um unser Beten und Tun in der Kirche. Es muss nicht das große Wunder geschehen. Es sind die kleinen Momente, oftmals unerkannt, wo Gott hilft und heilend, schützend, lösend eingreift in unser Leben. Geführt durch die Fürbitte anderer, durchs eigene Bittgebet. Weil wir vertrauen können, dass wir Gott um alles bitten dürfen, auch um die eigene Gesundheit.
Gefordert ist unser Glaube, der nicht verfälscht oder verflacht werden darf - wie dies Paulus den Galatern vorwirft. Gefordert ist der Glaube, dass Gott alles zum Guten wenden kann. In seinem Sohn Jesus Christus, in Tod und Auferstehung hat er dies unverbrüchlich unter Beweis gestellt.
Amen

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