10. Sonntag im Jahreskreis C - 5. Juni 2016
Liebe Schwestern und Brüder!
Zweimal hören wir an diesem Sonntag von einer Totenerweckung. Zweimal ist es der Sohn einer Witwe. Von unserem Sozialsystem des 21. Jahrhunderts verwöhnt, können wir uns kaum vorstellen, was es damals für eine Witwe bedeutete, das einzige Kind zu verlieren. Jedweder Halt war damit verloren. Zur Trauer um den geliebten Menschen kam die Angst, das Leben nicht mehr bestreiten zu können, Haus und Hof zu verlieren, letztlich zu verhungern oder aufs Betteln angewiesen zu sein.
Zweimal berichtet uns die Heilige Schrift heute vom Tod des einzigen Sohnes einer Witwe, einmal zur Zeit des Propheten Elija, einmal zur Zeit Jesu.


Und wir erkennen sofort den großen Unterschied der beiden Erzählungen: Elija betet inständig zum Herrn, seinem Gott, er möge doch die Witwe nicht ins Unglück stürzen und in seiner Gnade dem toten Sohn das Leben zurück schenken.- Gott erhört das inständige Gebet seines Propheten.
Im Evangelium sehen wir, wie Jesus selbst handelt. In ihm ist Gott Mensch geworden. Er hat die Macht - sogar über den Tod. Lange vor seinem eigenen Kreuzestod und seiner Auferstehung, wo er letztgültig diese Macht unter Beweis stellt, erweist er göttliche Kraft in der Auferweckung des Sohnes der Witwe von Nain.
Gottes Gegenwart schenkt Leben - in dem konkreten Sinne der Totenerweckung, wie wir es in den heiligen Texten gehört haben, aber auch im übertragenen Sinne.
Denn oftmals würden wir zu gerne ein solches Wunder erleben. Wo ein junger Mensch stirbt, wo ein Mensch durch Unfall oder Krankheit plötzlich und unerwartet aus dem Kreis seiner Lieben gerissen wird. Wie würden wir wünschen, dass Gott den Menschen wieder ins Leben zurück ruft.
Doch wir wissen: Gott schenkt das Leben auf ganz andere Weise. Über alle Grenzen und irdische Schranken hinweg.
Und er will in uns lebendig machen, was abgestorben, was starr und tot ist. Unseren Glauben an ihn, unsere Hoffnung auf das neue und andere Leben in seinem Reich. So macht Gott auf vielfältige Weise lebendig, auch in unserem Herzen, in unserer Seele.
Auch wenn das sichtbare Wunder ausbleibt - Wir dürfen die Gegenwart Gottes in unserem Leben wahrnehmen, Kraft schöpfen, Hoffnung und Zuversicht. Denn er ist da. Er verläßt uns nicht - wie er bei seiner Himmelfahrt verheißen hat.
Amen.

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