Dritter Sonntag der Osterzeit, 10. April 2016

Liebe Gläubige!

Von der Einsetzung des Petrus ist heute die Rede. Vom Ursprung des Papsttums und der damit verbundenen Konstitution der Kirche als klarer Wunsch des Herrn. 

Und weil dieses 21. Kapitel des Johannes-Evangeliums soviel Brisanz in sich trägt, meinen viele Exegeten, diesen Text als „Nachtragskapitel“ abtun zu müssen, das irgendwann später von einem Redaktor an das Johannesevangelium angehängt worden wäre. Vielleicht steht es auch so in Ihren Bibelausgaben!

Wäre das wirklich, dann hätte jeder halbwegs geschickte Redaktor aber den dann ja störenden Abschluß des Evangeliums, der vor der heutigen Stelle zu lesen ist, verschwinden lassen, um nicht eine Bruchlinie erkennen zu lassen. Dass die Einsetzung des Nachfolgers aber in einem klar abgesetzten Kapitel steht, hat seine Richtigkeit und Berechtigung. 

Johannes tritt letztlich hier nochmals als Zeuge des heiligen Petrus auf. Er bestätigt, dass es mit allem, was das Zeugnis und die Rolle des Petrus betrifft, seine Richtigkeit hat. Er sieht als erster das Grab leer, geht aber nicht hinein, sondern lässt Petrus den Vortritt. Es ist sichergestellt, dass er nichts manipuliert hat, und er ist mit Petrus Zeuge des leeren Grabes. Nun erkennt der Lieblingsjünger den Herrn, der am Ufer steht, um Mißverständnisse auszuschließen. Petrus schwimmt und läuft dem Herrn entgegen, dann wird er als  Nachfolger eingesetzt. 

Das Wunder des reichen Fischfanges und die Bestellung als Hirte gehören fest zusammen. Noch einmal erweist sich Jesus als Herr und Gott. Als der Herr, der in göttlicher Vollmacht Petrus einsetzt. Keine menschliche Machtergreifung, kein menschen-erdachtes Gebilde begegnet uns in der Kirche, sondern Gottes klarer Wille und seine Vollmacht. 

Jesus fragt Petrus dreimal, weil ihm die Liebe des Petrus so wichtig ist. Und er fragt in unterschiedlicher Weise, weil Petrus in Anbetracht seiner Schwäche bei der dreimaligen Verleugnung nicht die volle Liebe leisten kann, nur die treue und ehrliche Freundschaft. Die Liebe zu Christus ist die Voraussetzung für die Beauftragung. Es ist für Petrus bitter, die Fragen des Herr auszuhalten. Er wird traurig darüber. Aber er kann mit offenem Herzen sagen: „Ja, Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe“. Und in dieser Liebe als Antwort auf Christi Liebe zu uns kann Petrus sein schweres Amt antreten, seine Brüder stärken und die junge Kirche leiten. 

Beten wir für den Nachfolger des Petrus, für unseren Papst, dass er immer neu auf die Liebe Christi antworten kann. Beten wir aber auch für uns selbst, dass wir durch Christi Liebe unseren Platz finden in seiner Kirche. 

Amen. 

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