Dritter Fastensonntag C - 28. Februar 2016

Liebe Gläubige!

"Wir kommen alle alle in den Himmel, weil wir so brav sind!" - Wie oft wird dieses Lied in weinlauniger Schunkelstimmung in den Tagen des Faschings wieder erklungen sein. Und für viele ist die Aussage ja zur Grundhaltung des Lebens geworden. Egal was ich tue, egal wie ich mich verhalte, es gibt doch diesen "lieben Gott", der alles verzeiht, auch wenn ich mich ein Leben lang einen Dreck um ihn gekümmert - ja ihn so oft verneint habe!

Der Text des Evangeliums vom 3. Fastensonntag sollte uns aufrütteln!

Von Katastrophen wird hier gesprochen. Jenen, die Opfer dieser Katastrophen geworden sind, nützt dies nichts mehr. Aber uns! 

Jesus will uns wachrütteln aus dieser Kultur des Todes, die wir, wie der Bibelwissenschafter Klaus Berger es ausdrückt, aufgenommen haben wie die kandierten Früchte den Zucker. 

Ja - wir leben in einer Kultur des Todes! Die Krankenkasse zahlt Abtreibungen, in öffentlichen Spitälern wird da und dort die Tötung von Kindern möglich gemacht, wir diskutieren über "Sterbehilfe" und meinen damit das Ermorden von Menschen, egal ob aus deren eigenen Willen oder weil sie uns lästig geworden sind. Wir haben den Tod also willentlich in unser Leben aufgenommen. Nur vom Tod zu reden, fällt uns schwer. Von Konsequenzuen unseres Tuns zu reden, fällt uns noch schwerer. Da ist das "wir kommen alle in den Himmel" als Platitüde schon viel einfacher über die Lippen zu bringen. 

Jesus will uns wachrütteln. Er spricht klar von den ganz üblichen Konsequenzen unseres Tuns. Und zugleich zeigt er aber auch diesen außergewöhnlichen Weg auf, den der durch sein Opfer am Kreuz für uns eröffnet: Den Weg der Erlösung, der Befreiung aus der Todskultur, aus der Todverfangenheit unseres Daseins. Er zeigt uns den Weg des Lebens. Weil Gott die Barmherzigkeit schlechthin ist. Weil er die Not seines Volkes sieht und nicht unbeachtet läßt, damals zur Zeit des Mose nicht, ebenso nicht zur Zeitenwende, als er Mensch würde, und noch weniger heute! Gott will mit uns den Weg der Erlösung gehen. Und er zeigt uns seine Barmherzigkeit, seine Geduld, wie der Gärtner, der den unfruchtbaren Feigenbaum noch leben läßt

Doch wir sollten die Warnung des Herrn ernst nehmen. Auch Paulus hat diese heute formuliert: "Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt!"

Die breite Straße, so sagt es Jesus an anderer Stelle, die Straße dieser Kultur des Todes, der Gottvergessenheit, der Ablehnung der Wahrheit, wie sie uns durch die Lehre der Kirche geschenkt wird, diese breite Straße führt in den Abgrund. 

Aber Christus öffnet uns den schmalen Pfad zum Leben. Und er geht uns voran. 

Amen.

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