Der Glaube an den dreifaltigen Gott macht das Wesen des Christentums aus. Es ist ein Glaubensgeheimnis. Das bedeutet, dass es nicht sofort einsichtig ist, sondern dass wir als Menschen langsam diese Wirklichkeit erkennen lernen. Gott selbst schenkt diese Erkenntnis: „Niemand kann sagen: Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist.“

Was bedeutet Dreifaltigkeit? Gott ist einer in drei Personen. „Du sollst an einen Gott glauben.“ Dieses Wort steht als erstes in der Reihe der Gebote, die Mose vom Berg Sinai dem Volk Israel gebracht hat. Wir können es logisch begreifen: Wenn Gott allmächtig ist, dann kann es nicht mehrere Götter geben. Sie wären dann nicht allmächtig. Das ist noch verständlich. Aber dass Gott einer in drei Personen ist. Was kann das bedeuten?

Bei der Eröffnung des Feuerwehrbewerbes in Hagenbrunn hat der Bewerbsleiter die Dutzenden Kameraden angesprochen: „Das Ganze ruht.“ „Das Ganze rechts schaut.“ Alle die Feuerwehrkameraden bilden ein Ganzes. Wenn die Feuerwehr ausrückt, ist es nicht der Kommandant, der Löschzugführer, der Einsatzleiter, der genannt wird, sondern die „Feuerwehr“.

Der Vergleich kann uns etwas das Geheimnis der Dreifaltigkeit näherbringen. Jesus sagt: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30) „Alles, was der Vater hat, ist mein.“ (Joh 16,15) Wenn Er etwas tut, handelt auch der Vater. Gott ist dreifaltig und einer zugleich.

Die Bibel hat uns zahlreiche, deutliche Hinweise überliefert, dass Gott dreifaltig ist. Jesus sagt den Jüngern, sie sollen alle auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen. Er selbst wird vom Hohen Rat verurteilt, weil Er mit dem Anspruch auftritt, Gottes Sohn zu sein. Bei Seiner Taufe im Jordan kommt der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube auf Ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel spricht: „Du bist mein geliebter Sohn, an Dir habe Ich Gefallen gefunden.“ (Lk 3,22) Als Jesus am Berg Tabor verklärt wird, hören die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus, die drei, deren Zeugnis deshalb gültig ist: „Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf Ihn sollt ihr hören.“ (Lk 9,35) Auch das Alte Testament bietet deutliche Hinweise, wenn der Heilige Geist auf die Ältesten, die Mitarbeiter des Mose herabkommt, wenn der Heilige Geist bei der Schöpfung über dem Wasser schwebt. Eine besondere Stelle ist der Besuch der drei Männer bei Abraham, als er bei den Eichen von Mamre seine Herden ruhen lässt. Es sind drei Männer, aber im Text des Buches Genesis heißt es immer „der Herr“, wenn sie sprechen. Sie verkünden Abraham, dass er bald den ersehnten Sohn in Händen halten werde.

Das einleuchtendste Argument ist, wenn Johannes sagt: Gott ist die Liebe. Wie kann jemand die Liebe in Person sein, wenn er allein ist? Die drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist sind in Liebe miteinander verbunden. Sie sind der einzige Gott. Sie schenken diese Liebe der Einheit uns Menschen weiter.

Der gestrige Wettbewerb der Feuerwehren war ein klares Zeugnis dafür, dass auch wir Menschen zu dieser Einheit fähig sind. Jeder hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Lebensgeschichte. Und gerade damit werden wir ein Ganzes, stecken die Schläuche aneinander, laufen und schwitzen. 150 Jahre Jubiläum bedeutet, dass Menschen mit ihrem eigenen, ganz individuellen Leben zusammenstehen und für andere da sind. Warum schaffen sie es? Weil wir Gottes Abbild sind, der in sich eins ist, und weil wir aus Seiner Kraft leben.

Gestern auf dem Maturaball des Schottengymnasiums und der Hofzeile haben mich zwei Burschen auf den Glauben angesprochen. Sie sind beide gläubig. Einer sagte: Wenn du nicht an Gott glaubst, ist es leichter. Wenn du glaubst, ist es schwerer, aber dafür weißt du den Grund, warum du lebst. Amen.

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