Karfreitag - 18. April 2025

 

Unsere Betrachtung der biblischen Texte begann heute mit den Worten des Propheten Jesaja, der in seinem Buch eine ergreifende Prophezeiung über den leidenden Knecht Gottes ausspricht. Es wird uns ein Bild von jemandem gezeichnet, der verachtet, abgelehnt und mit Leid vertraut ist. Es ist eine Prophezeiung, die in Jesus Christus ihre vollkommene Erfüllung findet. Jesaja sagt voraus: 

»Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.«

Diese Worte hallen durch die Jahrhunderte und offenbaren die Tiefe der Liebe Gottes zu uns. Papst Johannes Paul II. bemerkte, dass Jesajas Worte ein wahres "Evangelium des Kreuzes" darstellen und die Theologie des Opfers Christi vorwegnehmen. Der Katechismus der Katholischen Kirche erklärt, dass Jesu erlösender Tod Jesajas Prophezeiung vom leidenden Knecht erfüllt.

 

Christus nahm freiwillig die Last unserer Sünden auf sich und ertrug die Strafe, die wir verdienten. Durch sein Leiden und seinen Tod hat er uns die Möglichkeit zur Versöhnung mit Gott eröffnet. Jesajas Prophezeiung erinnert uns daran, dass das Leiden nicht sinnlos ist, sondern ein Mittel zur Erlösung sein kann.

 

Der Hebräerbrief bot uns eine weitere Perspektive auf das Opfer Christi, indem er ihn als den großen Hohenpriester darstellt, der mit uns mitfühlen kann. 

Wir werden ermutigt, uns mit Zuversicht dem Thron der Gnade zu nähern, da wir einen Hohenpriester haben, der unsere Kämpfe versteht. Der heilige Papst Johannes Paul II. merkt an, dass Christus im Neuen Testament als der Fürsprecher dargestellt wird, der am Sühnetag die Funktionen des Hohenpriesters übernimmt.

Papst Benedikt XVI. reflektiert über diese Stelle des Hebräerbriefes und stellt fest, dass Christi Priestertum Leiden mit sich brachte und dass er den Gehorsam durch das, was er litt, lernte. Durch sein Leiden wurde Jesus vollendet und wurde die Quelle ewigen Heils für alle, die ihm gehorchen.

 

Als unser Hohepriester tritt Jesus für uns vor dem Vater ein und bietet uns Barmherzigkeit und Gnade an. Sein Opfer ist nicht nur ein Akt der Sühne, sondern auch ein Beispiel für Gehorsam und Demut. Der Hebräerbrief fordert uns auf, dem Beispiel Jesu zu folgen, indem wir unser Leben dem Willen Gottes unterordnen, selbst angesichts von Leid und Schwierigkeiten.

 

Das Evangelium nach Johannes bietet uns einen detaillierten Bericht über die Passion Christi. Trotz der immensen körperlichen und seelischen Qualen bewahrt Jesus während seines gesamten Leidensweges Würde und Mut

 

Johannes betont die Souveränität Jesu und seine Kontrolle über die Ereignisse, die sich entfalten. Selbst am Kreuz vergibt Jesus seinen Peinigern und verspricht dem reuigen Dieb das Paradies. Seine letzten Worte: »Es ist vollbracht«, verkünden den Triumph der Liebe Gottes über Sünde und Tod. 

 

Die Passion Christi ist ein tiefgreifender Ausdruck der Liebe Gottes zu uns. Durch seinen Tod hat Jesus die Mauern der Feindschaft niedergerissen und uns mit Gott versöhnt.

 

Die Lesungen des heutigen Tages fordern uns auf, über die Rolle des Leidens in unserem eigenen Leben nachzudenken. Wie können wir das Beispiel Christi in unseren eigenen Kämpfen nachahmen? Papst Johannes Paul II. erinnert uns daran, dass Christus unsere Leiden auf sich genommen hat und durch sein Kreuz und seine Auferstehung ein neues Licht der Hoffnung und des Lebens auf sie wirft. Er betont, dass Christus die Leiden aller Menschen auf sich nimmt, weil er die Sünden aller auf sich nimmt.

 

Das Leiden ist ein unvermeidlicher Teil des menschlichen Lebens. Wir alle erleben in irgendeiner Form Schmerz, Kummer und Verlust. Doch durch den Glauben an Christus können wir dem Leiden mit Hoffnung und Mut begegnen. Wir sind nicht allein in unseren Kämpfen. Jesus ist mit uns und bietet uns seine Gnade und seinen Trost an.

 

Der Karfreitag ist nicht nur ein Tag der Trauer, sondern auch ein Tag der Hoffnung. Wir betrauern zwar den Tod Jesu, wissen aber, dass seine Auferstehung bevorsteht. Durch sein Opfer haben wir die Verheißung des ewigen Lebens.

 

Amen.

 

 

 

 

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