Das Evangelium vom Feigenbaum ist zwar kein botanisches Lehrbeispiel, aber ein schönes Bild für die Geduld, die Gott mit uns Menschen hat. Er ist ja der Herr der Welt. Sie ist Sein Eigentum. Wir sind nur Gast auf Erden.

Der Feigenbaum im Evangelium verbraucht das Wasser, nimmt Nährstoffe aus der Erde. Man könnte einwenden, dass er zumindest Schatten bringt. Aber dafür wurde er nicht gepflanzt. Der Weinbergbesitzer sagt zu seinem Gärtner: „Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts.“

Können wir dieses Bild auf uns selbst übertragen? Wofür wurde ich gepflanzt? Oder geistliche formuliert: Was ist meine Berufung?

Mose hatte das tiefe Erlebnis, dass Gott hier ist. Am Berg Sinai – das ist am nördlichen Ufer des Roten Meers – hört er Gott aus dem brennenden Dornbusch sprechen. Das Feuer ist ein Zeichen der Kraft. Der Dornbusch müsste sofort abbrennen, aber er verliert nicht seine Kraft zu leuchten, das Feuer erlischt nicht. Dieses Schauspiel übertrifft die Natur in ihrer Schönheit. Es weist auf den Höheren hin, den Größeren, Mächtigeren. Der brennende Dornbusch zeigt Gottes Gegenwart. Mose erkennt seine Berufung, den Menschen von Gott zu erzählen, dass Er bei ihnen ist und sie aus der Sklaverei befreien will. Mose erfüllt seinen Auftrag. Unter vielen Mühen und Schwierigkeiten führt er ihn in Treue aus, auch wenn er oft zweifelt, weiß er, dass Gott bei ihm ist. Mose bringt die Früchte mit Gottes Hilfe.

In der christlichen Überlieferung spricht der Gottessohn, das Wort Gottes aus dem Dornbusch. Er begleitet die Israeliten in der Wolke durch die Wüste. Er ist der Fels, aus dem das Wasser entspringt, dass sie so dringend benötigen. Auf Schritt und Tritt ist Gott mit ihnen.

Gott fordert von den Menschen auch etwas: dass sie Seine Gnade nicht ungenützt lassen, dass sie nicht werden wie der Feigenbaum, der nur Wasser und Erde konsumiert, aber unfruchtbar bleibt. Den Christen erkennt man an seinen Taten. Deshalb warnt Jesus Seine Zuhörer, die sich über Verbrechen des Pilatus und über Unglücksfälle empören. Sie sollen die Zeit ihres Lebens nützen, umzukehren und das Gute zu tun. „Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt.“ Die falsche Selbstsicherheit bewahrt nicht vor dem Fall.

Fragen wir uns: Was ist meine Berufung? Nütze ich mein Leben, um Gott zu gefallen? Die Fastenzeit ist eine wunderbare Gelegenheit, diese schönen Fragen des Lebens sich selbst zu stellen. Nütze ich mein Leben, um Gott zu gefallen? Was ist meine Berufung? Amen.

heiligenlexikon_button.png

button_evangelium_neu.jpg

  • Default
  • Titel
  • Datum
  • Random
MEHR ANZEIGEN Alle anzeigen

Joomla!-Debug-Konsole

Sitzung

Profil zum Laufzeitverhalten

Speichernutzung

Datenbankabfragen

Protokollnachrichten