Wie kann man das Geistige erkennen? Wenn ein Mensch bemerkt, dass es mehr als das Materielle gibt, wie kann er es sich erschließen? Nach Bodenschätzen kann man schürfen. Bis zum Mond und darüber hinaus kann der Mensch fliegen. Die Technik ermöglicht es. Der Geist des Menschen hat weitgehende Fähigkeiten. Manche der vielen Ideen und Träume kann der Mensch über viele Jahre in die Realität umsetzen, besonders wenn mehrere Menschen zusammenarbeiten. Kreativität und Zusammenarbeit geben uns Menschen große Möglichkeiten in einem bestimmten Bereich: im Umgang mit dem Materiellen. Was uns vor Augen liegt, was wir mit unseren Sinnesorganen bemerken, das können wir bearbeiten und erfassen. Aber eines bleibt für sich frei: Das ist der Bereich des Geistigen. Schon in der Beziehung unter uns Menschen ist es leicht erkennbar. Niemand öffnet sich einem anderen, wenn er ihm nicht vertraut. Der andere Mensch ist ein Geheimnis, in das keine Methode, die wir Menschen entwickeln, eindringen kann. Die Psychologie tappt vielfach im Dunkeln. Sie versucht Ähnlichkeiten unter den Menschen zu erfassen, Krankheiten oder Störungen zu erkennen. Aber den Menschen erkennen schafft keine psychologische Methode. Da müssen wir staunend stehen bleiben. Erst wenn ein Mensch sich aus eigenem Antrieb öffnet, erfahren wir Tieferes.

Wir sind Gott ähnlich. Diese Ähnlichkeit zeigt sich gerade in diesem Aspekt. Niemand kann Gott zwingen sich zu offenbaren. Kein Studium heiliger Schriften, keine Meditationsmethode können Gott erschließen. Es scheint eher eine Beschäftigung des Menschen mit sich selbst zu sein.

Gott zeigt sich dann, wenn Er es für sinnvoll hält. Die Bücher der Bibel geben davon Zeugnis. Es sind Erlebnisberichte. Menschen erzählen, wie Gott ihnen begegnet ist. Da gibt es keine Hinweise darauf, welche Methode man allgemeingültig anwenden könnte. Die Offenbarung Gottes ist individuell.

Auf den Berg Tabor nimmt Jesus Christus nur drei Apostel mit. Ihnen allein zeigt Er seine Herrlichkeit. Diese Herrlichkeit ist eingebettet in die Überlieferung des Volkes Israel. Darauf weisen Mose und Elija hin, die für Gesetz und Propheten stehen. Die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes versuchen, was sie können: Sie wählen einen technischen Zugang, wollen Hütten bauen. Sie versuchen, das Erlebte zu fixieren, festzuhalten. Zuerst waren sie müde, dann überfordert. Es bleibt nur mehr das Schweigen.

Gott geht auf uns zu, aber Er lässt sich nicht fesseln. Unser menschlicher Geist hat die Möglichkeit, Seine Offenbarungen anzunehmen. Darin liegt seine Größe, die von Gott geschenkt ist. Diese einfache Wahrheit, fasst der Hl. Paulus in einem kurzen Satz zusammen: „Unsere Heimat ist im Himmel.“ (Phil 3, 20) Es ist eine schöne Erkenntnis und gleichzeitig zeigt sie unseren Horizont, den uns Gott öffnet: Heimat im Himmel zu haben. Amen.

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