Wenn wir bei Freunden zu Gast sind, werden wir nicht einfach essen und dann gleich wieder gehen. Es braucht das Beisammensein, das gemeinsame Sitzen und Reden, um die Sympathie füreinander zum Ausdruck zu bringen.

So verhält es sich auch mit christlichen Festen. Die großen Feste Weihnachten und Ostern werden eine Woche und darüber hinaus gefeiert. Sie „passieren“ nicht einfach, sondern brauchen eine Vertiefung.

Der heutige Sonntag bringt uns das Geheimnis der Menschwerdung in weiteren Aspekten näher.

Eine wichtige Frage ergibt sich aus der Überlegung, warum Christus gerade in Israel, in Betlehem geboren wurde. Warum ist er nicht in Amerika oder Zentralasien oder im südlichen Afrika zur Welt gekommen – oder in Europa? Es kann kein Privileg eines einzelnen Volkes sein, als ob es besser oder höhergestellt als andere wäre.

Jesus Sirach denkt darüber prophetisch nach, indem er die Weisheit als Person sprechen lässt. „Der Schöpfer des Alls gab mir den Befehl…“, Gott hat offenbar für das ganze Universum eine Absicht. Er zeigt Seinen Willen konkret in einem Volk, in den Nachkommen Abrahams, in Jerusalem, im Eigentum des Herrn, in seinem Erbbesitz.

Der Ruhm des Volkes Israel besteht nicht in seiner Leistung, wie die Geschichte des Alten Testaments klar zeigt. Sein Ruhm besteht in der Erwählung durch Gott. Das soll für uns ein Zeichen sein.

Christsein bedeutet nicht, eine Leistung erbracht zu haben, sondern zu Gott zu gehören, weil Er mich erwählt hat. „Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, Seine Söhne zu werden durch Jesus Christus,“ (Eph 1,5) betont der Hl. Paulus. Er verstärkt sein Argument, indem er sagt „vor der Erschaffung der Welt“. Wo ist da eine menschliche Leistung, wenn der Mensch noch nicht existierte?

Im Gedanken Gottes waren wir schon zum Reichtum Seines herrlichen Erbes, zur Hoffnung berufen. Christus in der Krippe, das Kind im Stall von Betlehem zeigt, wie sich Gott darum bemüht, die „Augen unseres Herzens“ zu erleuchten, dass wir Seine Liebe verstehen. Deshalb ereignete sich die konkrete Menschwerdung in Betlehem – dass wir berührt werden und in Dankbarkeit diese Liebe erwidern. Amen

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