Heuer feiern wir das Fest der Heiligen Familie am Tag nach dem Fest der Unschuldigen Kinder. Das zeigt einen inneren Zusammenhang zwischen dem Wachsen des Menschen und der menschlichen Gemeinschaft im engeren Sinn.

König Herodes befürchtete, dass ihm der neugeborene König der Juden den Thron streitig machen könnte. Er herrschte mit Billigung der Römer schon über drei Jahrzehnte in Israel, als Jesus in Betlehem geboren wurde. Die Sterndeuter fragten nach dem König der Juden in Jerusalem. Die Schriftgelehrten wussten sofort die passende Schriftstelle im Buch des Propheten Micha, die wir am vierten Adventsonntag gehört haben: „Du, Bétlehem-Éfrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. … Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn.“ (Mi 5,1.3). Seine Angst vor dem Verlust der Macht, des Reichtums, des Einflusses veranlasste ihn zu dieser grausamen Tat: Er ließ alle Buben bis zum Alter von 2 Jahren in Betlehem und Umgebung töten.

Maria und Joseph zeigen eine andere Einstellung zum Kind und zu sich selbst. Sie sind bereit, ihr eigenes Leben für das neugeborene Kind einzusetzen. Das entspricht der Natur des Menschen, sich um die Nachkommen zu kümmern: „Seid fruchtbar und vermehret euch“ – bedeutet auch die Sorge um den Nachwuchs.

Ihre Sorge um Jesus begreifen sie als Berufung. Sie erkannten immer mehr, dass Jesus Mensch und Gottes Sohn ist. Mehrere Zeichen brachten sie zur Erkenntnis: der Gesang der Engel, die Verehrung durch die Weisen aus Persien und schließlich die Worte Jesu, als er als Zwölfjähriger im Tempel bekannte: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lk 2,49)

Die Heilige Familie – das sind die Menschen, die sich im Auftrag und Segen Gottes sehen, die keine Angst haben, füreinander zu sorgen, denen der andere nicht zur Bedrohung, sondern zum Segen wird. Amen.

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