4. Sonntag im Jahreskreis C - 31. Jänner 2016

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

„Dieser Jesus von Nazareth ist eine Zumutung! " - das werden die Menschen der damaligen Zeit gedacht haben, die ihm in der Synagoge zuhörten. Zumindest hätten sie so gedacht, hätten sie schon die deutsche Sprache verwendet. Und wir merken schon, dass das Wort „Zumutung"  eine doppelte Bedeutung hat. Ja, es wird Ihnen und uns sehr viel zugemutet!

Da steht einer auf, von dem man weiß, dass er der Sohn des Zimmermanns und einer gewissen Maria ist. Kein Schriftgelehrter, kein Rabbiner. Nein, der Sohn eines Handwerkers. Über Jahre irgendwo in Ägypten verschwunden. Und jetzt maßt er sich an, dass sich an ihm die Prophetie des  Jesaja erfüllt! Jetzt maßt er sich an, Der verheißene Messias, der Erlöser, zu sein! Eine Zumutung!

Es braucht Mut, sich dieser Wahrheit zu stellen. Es braucht Mut, in Jesus wirklich den Sohn Gottes zu erkennen. Wie einfach wäre es doch, Christentum und Kirche als reines Menschenwerk abzutun! Dies wurde und wird ja immer wieder versucht. Die Achtundsechziger Generation hat aus Jesus den guten Kumpel, den Sozialreformer, gemacht, im schlimmeren Fall noch einen heiligen Marxisten! Die Irrehren, die die Kirche in den 2000 Jahren überwunden hat oder überwinden musste, finden sich in den heutigen esoterischen Weisheiten und den Aussagen selbsternannter kirchlicher Reformgruppen immer und immer wieder!

Eine Antichristliche und antikirchliche Auslegung der Heiligen Schrift hat eine Kluft aufgerissen zwischen dem historischen Jesus und der Kirche.

Aber er ist der Sohn Gottes! Er ist der Messias! Er hat diese Kirche gewollt und auf dem Fundament des Petrus gegründet. Das ist die tiefe Glaubensüberzeugung, die uns auch heute hier versammelt hat.

Doch der Herr mutet den Menschen damals und uns heute noch etwas zu! Es geht darum, wem Gott seine Gnade schenkt, sein Heil. Jesus zeigt eindeutig, dass die Grenzen des auserwählten Volkes aufgebrochen werden. Gottes Gnade gilt allen Menschen. 

Auch als Pfarrgemeinde, als Kirche dürfen wir dies wahrnehmen und ernst nehmen. Wie offen sind wir für Menschen, die neu zu uns kommen? Spüren diese Menschen, dass wir Zeugen der Barmherzigkeit und Liebe Gottes sind? Oder werden sie nur misstrauisch beäugt, anstatt in unsere Gemeinschaft aufgenommen zu werden?

Den Menschen damals war Jesus eine Zumutung. Er war ihnen im Weg. Sie wollten ihn töten. 

Lassen wir uns neu auf ihn ein. Dann kann die Liebe, die Gott uns schenkt, von der Paulus in großen Worten spricht, durch uns in dieser Welt zur Wirkung kommen.

Amen

 

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