Jesus Christus gab ein Beispiel für Demut und Hochmut: der Zöllner und der Pharisäer im Tempel. Warum erzählte er seinen Zuhörern dieses Beispiel? Immer wieder klagt Jesus über die Hartherzigkeit der Menschen. Sie verschließen ihr Herz gegenüber Gott und den Nächsten. Wie kann man ein hartes Herz erweichen? Durch Gewalt? Durch Druck? Gott versucht unser Herz zu erweichen, indem er selbst Mensch wurde. Gott versucht uns zu gewinnen, indem Er uns sein verwundetes Herz am Kreuz zeigt. Wenn am Kreuz Blut und Wasser aus dem Herzen Jesu fließen, dann weist das auf die Taufe und die Kommunion hin. Wie kann man die Sakramente richtig empfangen? Wie kann man Anteil an der Gnade Gottes gewinnen?

Gott ist Mensch geworden, um uns zu erhöhen. Diese Bewegung der Demut müssen wir mitmachen, um groß zu werden.

Demut ist ganz konkret. Der Pharisäer macht den Zöllner schlecht: „Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.“ (Lk 18,11) Wer andere schlecht macht, der tut sich und den anderen viel Übles an (Hl. Chrysostomus). Es hinterlässt im eigenen Inneren ein ungutes Gefühl und bewirkt Einsamkeit. Der Zöllner verhielt sich ganz anderes. Alles, was er suchte, war der verzeihende Gott: „schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18,13)

Dieses Gebet wird heute von vielen Mönchen und Nonnen und auch von Weltchristen gepflegt. Es gibt dazu eine eigene Gebetsschnur mit mehreren Knoten. Man betet "Herr Jesus Christus, sei mir Sünder gnädig." Manche verbinden es mit dem Rhythmus des Atmens. Das Jesusgebet hilft, sich mit Gott zu verbinden, öffnet die Seele für das Wirken Gottes.

Wer ist größer – der Pharisäer oder der Zöllner. Der Pharisäer tut zwar viel Gutes, aber durch seine hochmütige Gesinnung verliert das Gute an Kraft. Niemand will sich mit jemandem anfreunden, der andere schlecht macht, auch wenn er viel Gutes gut. Denn irgendwann ist man selbst dran, wird selbst schlecht gemacht. Dagegen zeigt der Zöllner, dass er nur mit Gottes Hilfe Gutes tun kann. Seine Demut ist die Liebe zur Wahrheit. Deshalb lobt ihn Jesus. Er wird die Höhe des Lebens mit Gott erreichen. Er wird in den Augen Gottes gerecht sein. „Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lk 18,14)

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