An Gott glauben – was heißt das? Es bedeutet, als Mitarbeiter, als Freund dem Schöpfer verbunden zu sein. Am letzten Sonntag hörten wir es aus der Bitte der Jünger Jesu „Stärke unseren Glauben“ und aus der Antwort Jesu. Glauben ist Treue im Alltag.

Es gibt auch ausgezeichnete Momente des Glaubens, von denen das heutige Evangelium Zeugnis gibt: Jesus Christus heilte zehn Aussätzige, die ihn darum baten. Es war im Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Wie es festgeschrieben war, mussten sie in einiger Entfernung stehenbleiben, wenn sie einen Gesunden sahen. So taten sie es auch gegenüber Jesus. Und dann sprachen sie ihre flehentliche Bitte aus: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“ (Lk 17, 13)

Jesus reagierte sofort auf ihre Bitte. Sie wurden geheilt, als sie noch auf dem Weg zu den Priestern waren. Die Priester sollten ihre Heilung bestätigen, sie gehörten zur Gesundheitsbehörde der jüdischen Verwaltung.

Diese Heilung veränderte das Leben der Aussätzigen. Sie konnten wieder in die Gesellschaft der Gesunden zurück, in ihre Familien, sie durften wieder arbeiten, an den Festen teilnehmen, die Synagogen besuchen. Das Leben änderte sich grundlegend. Und einer kehrte zu Jesus zurück: „Hier bin ich, um Gott zu danken.“ Er lobte Gott mit lauter Stimme, erzählt Lukas, der von Beruf Arzt war. Lukas ist der einzige der Evangelisten, der von dieser Heilung der zehn berichtet. Es muss ihn als Arzt bewegt haben, ihn, der viele Patienten betreute, die mit hohen Erwartungen zu ihm kamen. Wie viele Sorgen hörte er in seinem Tätigkeit als Arzt, wie viel Leid musste er mitansehen, das er den Menschen nicht abnehmen konnte.

Jesus heilte alle zehn und einer kam zurück und bedankte sich. Er war kein Jude, kein Pharisäer, keiner von denen, die in den Synagogen präsent waren. Er war Samaritaner, Bewohner Samariens, das zwischen Judäa und Galiläa lag. Die Juden und die Samaritaner pflegten keinen Kontakt miteinander. Eine alte Rivalität lastete auf ihnen. Von der Heilung berichtet Lukas nicht zufällig gerade hier im Evangelium. Sie steht gleich nach den Gleichnissen vom verlorenen Sohn und von Lazarus und dem reichen Mann. Die Heilung kündigt das Reich Gottes an, von dem Jesus gleich danach zu den Pharisäern spricht. Es wird deutlich, dass Gott wirkt – und zwar im Menschensohn Jesus Christus, der einst wiederkommen wird, um allen Menschen offenbar zu werden.

Die Heilungen sind nicht wiederholbar, nicht im wissenschaftlichen Sinn reproduzierbar und objektivierbar. Sie lassen das Wirken Gottes durchscheinen, sein Reich. Die Heilungen reichen bis in das Alte Testament zurück.

In der ersten Lesung hörten wir von dem Syrer Naaman, auch einem Aussätzigen. Er gehörte zum Volk der Aramäer, war Feldherr des mächtigen Königs von Damaskus, hatte alles versucht, um gesund zu werden, ein Vermögen für Ärzte ausgegeben. So wandte er sich auf Anraten seiner Diener an den König von Israel, der ihn zum Propheten Elischa schickte. Er sollte sich im Jordan dreimal untertauchen. Das war für ihn enttäuschend – in diesem schmächtigen Flüsschen. Er hätte sich Zauberworte des Propheten erwartet. Aber dieser verlangte von ihm nur den einfachen, schlichten Glauben, der schließlich sein Leben veränderte.

Es gibt diese Schlüsselmomente im Leben – wie bei den zehn Aussätzigen oder dem Syrer Naaaman. Gestern wurden im Stephansdom von Kardinal Schönborn 12 Diakone geweiht. (Bericht) Jeder hat seine Geschichte der Berufung, dass er sich neben seinem Beruf der Kirche zur Verfügung stellen will. Der Chor der Dommusik sang ein Lied, das so deutlich das Gespräch zwischen dem Mensch, der seine Berufung spürt, und Gott zum Ausdruck brachte: „Hier bin ich, Herr, ich habe dich in der Nacht rufen gehört. Ich will gehen, Herr, wenn Du mich führst,…“ (Daniel Sutte (*1947): Here I am, Lord)

FÜRBITTEN

Im Vertrauen auf Gottes Beistand beten wir zum Ihm:

-          Sende Boten des Evangeliums zu allen Völkern.

-          Ermutige die Menschen, die sich für andere einsetzen, dass sie in Dir Kraft finden.

-          Nimm von uns Angst und Verzagtheit.

-          Stärke die neugeweihten Diakone in ihrem Dienst an der Kirche.

-          Stifte Frieden in Europa und in der ganzen Welt.

-          Lohne den Verstorbenen ihre Mühen und vergib ihnen ihre Sünden, dass sie in Deinem Reich Frieden finden.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.

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