Die Schärfe des Gleichnisses kann zu Missverständnissen führen. Oder sie lässt uns das Gleichnis erst in seiner Tiefe erkennen? Jesus Christus lobt nicht die Unehrlichkeit, sondern die Klugheit des Verwalters. Dass er das Vermögen seines Herrn veruntreut, kann nicht Sinn des Gleichnisses sein. Sonst würde Jesus nicht in einem anderen Gleichnis von den treuen Verwaltern erzählen, welche die anvertrauten Talente noch vermehrt haben. „Nimm teil am Freudenfest deines Herrn“ (Mt 25,23), so lobt Er die treuen Verwalter. Wozu erzählt Jesus dann dieses Gleichnis vom korrupten Verwalter? Wo liegt der Vergleichspunkt?

Gleich im Anschluss an das Gleichnis gibt Christus die Erklärung: So wie der Verwalter an seine Zukunft dachte, sollen die Christen klug an ihre Zukunft denken. So wie sich der Verwalter noch im letzten Moment ein gutes Leben gesichert hat, sollen die Christen alles für das Himmelreich einsetzen. Er kämpft um sein Überleben. Er weiß: Wenn er jetzt nichts tut, dann wird er allein dastehen, wird ohne Lebensgrundlage sein. Der Verwalter wünscht sich, dass ihn die Leute in ihre Häuser aufnehmen. Wer von uns wünscht sich, in die ewigen Wohnungen aufgenommen zu werden, die uns Gott vorbereitet hat? Was tun wir dafür?

Jesus rät mit Nachdruck: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht!“ (Mk 16,9) Mammon ist ein aramäisches Wort. Es bedeutet Besitz und Vermögen. Warum ist der Mammon ungerecht? Wie oft kommt es vor, dass jemand etwas gelernt hat und nicht reich davon wird, und ein anderer ohne Ausbildung zu Reichtum kommt! Wie oft passiert es, dass ein Posten nicht an den Fähigsten, sondern an den mit guten Beziehungen vergeben wird! Mancher erbt viel, ohne gearbeitet zu haben, und mancher arbeitet hart, ohne etwas vererben zu können.

Der Prophet Amos urteilt scharf über die Mächtigen, die sich an den Armen bereichern, weil sie sich nicht wehren können. „Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen. … Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.“ (Am 8,6)

Der Zielpunkt des Gleichnisses vom ungerechten Verwalter ist also nicht der Mammon, Geld und Besitz, sondern die Freundschaft: „Macht euch Freunde…, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.“ Alles, was wir an Besitz haben, soll nicht für sich selbst stehen. Der Besitz soll uns dienen und nicht umgekehrt. Das ist ein schönes Zeichen, wenn wir mit dem Gutes zu tun, was uns vererbt wurde, was wir erarbeitet haben oder was uns geschenkt wurde. So wird der Besitz zur Leiter in den Himmel, weil er uns nicht wie ein schweres Gewicht am Aufstieg hindert.

Die Bereitschaft für das Gute kommt aus dem Gebet: „Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten,

zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen.“ (1 Tim 2,1) Wir verkrümmen uns nicht in uns selbst, sondern öffnen unsere Augen für die Not der anderen. Daraus entsteht eine innere Zufriedenheit, ein Frieden, den niemand rauben kann.

Gestern erst erzählte mir ein Geschäftsmann, dass er eine eigene Marke für Klosterprodukte erfunden hatte, „weil ich etwas für Klöster tun wollte“. Sie werden in Supermärkten verkauft. Ein anderer, der im Rohstoffhandel tätig ist, möchte seine Beziehungen für ein Projekt der Nächstenliebe in einem von Krieg erschütterten Land einsetzen. Eine Familie hatte sich wegen der Predigt eines Priesters in Medjugorje zu einer großzügigen Spende motivieren lassen. Jeder tut das, was in seiner Macht steht. Das Einfachste ist wirksam.

Christus hat alles für uns getan, was er konnte. Wie könnte Gott mehr tun, als Mensch zu werden und als Mensch das Leid des Todes auf sich zu nehmen? Christus hat sich als Lösegeld für alle hingegeben (1 Tim 2,6). Er hat uns aus dem Tod, aus der Angst vor dem Tod gelöst. Wie oft lädt Er uns ein, Ihm nachzufolgen. Wenn der Mammon viele Diener hat, so hat Christus nur wenige. Er braucht uns für Sein gutes Werk. Amen.

Fürbitten

Lasst uns auf Christus schauen, der Sein Leben für uns hingegeben hat:

-      Stärke die Christen in aller Welt, die Verfolgung um des Glaubens willen erleiden.

-      Versöhne die Völker, die miteinander im Krieg liegen.

-      Schenke uns Menschen die Fruchtbarkeit der Erde.

-      Nimm Dich der Verzagten an.

-      Heile die Kranken und steh ihnen in ihrem Leiden bei.

-      Nimm die Verstorbenen auf in Deinen himmlischen Frieden.

In Deinen Händen liegt unser Heil. Erhalte den Glauben, den Du in unsere Herzen gelegt hast, heute und alle Zeit. Amen

heiligenlexikon_button.png

button_evangelium_neu.jpg

  • Default
  • Titel
  • Datum
  • Random
MEHR ANZEIGEN Alle anzeigen

Joomla!-Debug-Konsole

Sitzung

Profil zum Laufzeitverhalten

Speichernutzung

Datenbankabfragen