Glücklich ist, wer einen guten Freund hat. Man kann ihm etwas anvertrauen, weil er es nicht weitererzählt. Das ist wie bei einer guten Mutter und einem guten Vater: Man kann immer zu ihnen kommen, egal was passiert ist. Sie urteilen nicht, sie nehmen dich als Menschen an, der ihnen anvertraut ist. Nach diesem guten Vater sehnte sich der Sohn im berühmten Gleichnis, das Jesus seinen Jüngern erzählte. Durch den Hunger wurde dem Sohn bewusst, was er seinem Vater angetan hatte. Er hatte sein Erbe eingefordert und sich damit vollständig von seinem Vater losgesagt. Beim Hüten der Schweine ging er in sich, er erkannte, dass dieses Leid, dass er seinem Vater angetan hatte, noch mehr bedeutete. Jedes menschliche Leid hat mit Gott zu tun. Gott ist ja der Schöpfer von beiden, die miteinander im Konflikt sind. Deshalb sinnt der junge Mann nach, erkennt: Er hat sich gegen den Himmel und gegen seinen Vater versündigt. (vgl. Lk 15,18) Wem kann er es sagen? Wer nimmt ihn an?

Kennen Sie diese Situation, wenn sie sich einen Menschen wünschen, dem sie sich anvertrauen können? Gerade, wenn man etwas Schlimmes erlebt, möchte man sich gerne ausreden. Auch Erfolgserlebnisse, große Freuden will man nur jemandem anvertrauen, der sich ehrlich mitfreut. Den Freund erkennt man im Leid und in der Freude.

Der Sohn findet in seinem Vater diesen Freund des Vertrauens. Der Vater wartete schon auf ihn, obwohl sich der Sohn von ihm losgesagt hat, ihm gezeigt hat, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben will. „Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ (Lk 15,20) Man könnte sagen, es drehte sich das Herz in seiner Brust um. Aus der Bewegung, dem Ausschauhalten, der Umarmung erkennen wir die Liebe des Vaters zu seinem Sohn: „…dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“ (Lk 15,34)

Diesen Weg zum Vater geht jeder, der sich seiner Sünden bewusst wird. Ist gibt die Realität des Versagens, des bewussten Bösen. Was fühlte Petrus, als er Jesus verraten hatte? Wie sehr schämte sich David, als er sich die Frau seines Generals genommen hatte? Was bewegte Paulus, als er das Unrecht erkannte, das er den Christen angetan hatte? Sie alle haben die Weg der Umkehr gefunden. Sie haben sich überwunden, sind in der Sehnsucht nach dem guten Freund auf Christus zugegangen. Wir sehen das Wirken Gottes, das Handeln des Heiligen Geistes, der die guten Gedanken der Reue eingibt. Vor allem hält uns Gott selbst davon ab, in der Schuld zu verzagen. „Gott wird dir einen Ausweg verschaffen, damit du in der Versuchung nicht untergehst.“ (Hl. Augustinus, monast. Lekt. II/2, 509) Gott schickt seine Boten wie Mose, den Er berufen hat, für das störrische Volk Israel einzutreten. Gerade in der schlimmsten Situation des Abfalls, als sie das Goldene Kalb gegossen und angebetet hatten, setzte sich Mose für sie ein. Er brachte sie zur Umkehr und Gott nahm seine Fürbitte an.

Wer ist der gute Freund, der mich annimmt, wenn nicht mein Schöpfer selbst? „…ich habe Erbarmen gefunden, denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was ich tat“, bekennt der hl. Paulus. „Doch über alle Maßen groß war die Gnade unseres Herrn, die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte.“ (1 Tim 1, 13-14) Amen.

Lasst uns auf Christus schauen, der Sein Leben für uns hingegeben hat:

 -     Stärke die Christen in aller Welt, die Verfolgung um des Glaubens willen erleiden.

-      Versöhne die Menschen, die miteinander im Streit sind.

-      Nimm von uns die Sünden und schenke Frieden.

-      Lass die Verzagten aus Deiner Gegenwart Kraft schöpfen.

-      Heile die Kranken und steh ihnen in ihrem Leiden bei.

-      Schenke den Verstorbenen das ewige Leben bei Dir und Deinen Heiligen.

In Deinen Händen liegt unser Heil. Erhalte den Glauben, den Du in unsere Herzen gelegt hast, heute und alle Zeit. Amen


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