Bald beginnt wieder die Schulzeit. Kinder, Lehrer, Eltern bereiten sich schon darauf vor – mit Freude, mit Neugierde, manche mit Bangen. Werde ich alles schaffen? Wie schön, Freunde wieder zu sehen! Was werde ich neues erfahren? Was wird Lustiges in der Schule passieren? Das Ziel der Schule ist das Lernen – Inhalte, das Verhalten zueinander. Man lernt auszuhalten, sich zu überwinden, sich selbst zurückzunehmen. Es ist eine gute Übung, Misserfolge zu ertragen und nicht zu verzagen und aus Erfolgen neue Impulse zu gewinnen. Alle lernen – Jugendliche, Eltern und Lehrer. Jeder Tag bringt etwas Neues, weil man mit Menschen umgeht.

Das Lernen hört nicht auf – bis zum letzten Atemzug. Immer erfahren wir neue Momente, weil wir uns selbst ändern – nicht nur physisch. Deshalb lädt der Hl. Benedikt die Mönche seiner Klöster ein das Lernen nicht aufzugeben: „Wir wollen also eine Schule für den Dienst des Herrn einrichten. Bei dieser Gründung hoffen wir, nichts Hartes und nichts Schweres festzulegen.

Sollte es jedoch aus wohlüberlegtem Grund etwas strenger zugehen, um Fehler zu bessern und die Liebe zu bewahren, dann lass dich nicht sofort von Angst verwirren und fliehe nicht vom Weg des Heils; er kann am Anfang nicht anders sein als eng.“ (Prolog der Regula Benedicti) Was lernt man im Kloster? Nichts anderes als im geistlichen Leben eines jeden Menschen. Das Kloster bietet nur besondere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Womit beschäftigt man sich? Mit dem Willen Gottes. Was wollte Gotte für mich, als Er mich erschuf? Was ist mein Platz hier auf der Erde? Wohin geht der Weg über den Tod hinaus? Im geistlichen Denken lernt jeder, aus den verschlungenen Pfaden des menschlichen Lebens eine Linie zu finden, einen roten Faden. Das Leben ist kein Herumirren, sondern alles führt zu etwas Neuem. Das Verschlungene, Verworrene wird gerade: „Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast? So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht und die Menschen lernten, was dir gefällt.“ (Weish 9,17-18) Das ist die beste Schule: die Schule unseres Herrn Jesus Christus. Er ist der einzige wahre Lehrer und Meister, weil Er uns vorangegangen ist. Wer hat sein Kreuz getragen? Wer hat sein Leben geringgeachtet? Wer hat auf seinen Besitz verzichtet? Wer hat die Vollendung, die Herrlichkeit gefunden? Das Christentum klingt oft so schwierig oder abgehoben oder altmodisch. Aber wer sich in den christlichen Glauben vertieft, der wird Erfrischung finden, Freude, Neues entdecken. Er wird andere Menschen kennen lernen, die genau solche Erfahrungen gesammelt haben. Ein Kartäusermönch hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: „Den Brunnen tiefer graben.“ Wer will fahlen, abgestandenes Wasser? Wer bevorzugt nicht die frischen Quellen, die uns aus der Schöpfung fließen? Die ganze Bibel berichtet vom langsamen Lernen der Menschen, Gottes Willen zu erkennen. Und wenn wir auf unser eigenes Leben blicken, dann werden wir auch einen roten Faden finden. Er endet nicht im Nichts, sondern führt zum ewigen Leben unter Gottes Führung. Amen.

 

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