Eine Chorsängerin verglich den Chorgesang mit der Harmonie der Schöpfung. Viele Stimmen kommen zusammen, sind vereint in ihrer Unterschiedlichkeit. Manche sind dominant und schnell zu vernehmen, andere ruhiger im Hintergrund. Die Stimmen klingen zusammen, weil sie einen Chorleiter haben. Alle schauen auf den Chorleiter. Und selbst, wenn man ihn nicht sehen könnte, aufgrund der Blicke der Sänger könnte man auf ihn schließen. Die Sängerin stellte die Frage: Wer ist unser Chorleiter? Wer ist der Chorleiter meines persönlichen Lebens? Sie richtete einen Blick auf mich und sagte: Manche denken dabei an das Gewissen.

Dieser Gedanke gibt uns eine wichtige Richtung: Das Gewissen ist die Stimme Gottes in unserer Seele. Die vielen Stimmen unseres Körpers, die Harmonie der Schöpfung lassen auf einen Erfinder, einen Lenker, einen Erschaffer schließen. Wie die Sänger auf den Dirigenten schauen, so weist die Schöpfung auf ihren Schöpfer. Aber er ist kein Diktator, kein Programmierer. Sondern Gott schenkte den Menschen die Freiheit zur eigenen Entscheidung. Er schenkte uns die Kraft, Ihn zu suchen und zu erkennen.

Der hl. Athanasius bringt ein ähnliches Beispiel wie die Sängerin. Er spricht von einer Stadt mit vielen verschiedenen Menschen, Kleinen und Großen, Reichen und Armen, Greisen und Jünglingen, Männern und Frauen. Wenn sie wohlgeordnet regiert werden und die verschiedenen Personengruppen einmütig zusammenleben, also die Reichen nicht im Kampf mit den Armen, die Großen nicht im Gegensatz zu den Kleinen, die Jünglinge nicht im Widerspruch mit den Greisen, sondern alle in gleich friedlicher Eintracht, dann kommen wir sicher auf den Gedanken, dass es einen Regenten gibt, der für Eintracht sorgt, auch wenn wir ihn nicht sehen. (Gegen die Heiden, 38)

Diese Überlegung des hl. Athanasius können wir noch weiterdenken: Wenn die Schöpfung eine Vielfalt in den Tieren, Menschen und Pflanzen zeigt, spiegelt sie dann nicht ihren Schöpfer wider? Aber wie könnte jemand, der in sich keine Vielfalt hat, etwas so Buntes, Abwechslungsreiches erfinden? Wie könnte Gott die Liebe sein, wenn Er nicht schon vor der Erschaffung der Welt geliebt hätte. Das führt uns zur Dreifaltigkeit. Niemand hätte sie sich ausgedacht. Die Dreifaltigkeit Gottes wurde uns offenbart – schon im Alten Testament angedeutet, durch Jesus Christus klar ausgesprochen. Wir hörten heute im Evangelium von der Eintracht zwischen den drei Personen im einen Gott.

Amen.

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