1. Sonntag in der Osterzeit C 2022

In Österreich leiden wir an einem Fachkräftemangel. Die Medien, die Politik berichten davon, in den Schulen versucht man, junge Leute für verschiedene Berufe zu motivieren. Auch bei einer kirchlichen Feier wies ein Politiker darauf hin: Als heute der niederösterreichische Landtagspräsident dem ehemaligen Bischofsvikar des Weinviertels zu seinem 80. Geburtstag gratulierte, stellte er fest, dass nicht nur der Kirche Priester fehlen, sondern genauso andere Berufszweige zu wenig Interessenten finden. Er gratulierte dem emeritierten Bischofsvikar Hw. Matthias Roch, der 15 Jahre Stellvertreter des Erzbischofs im Vikariat unter dem Manhartsberg war, und nannte ihn einen qualifizierten Mitarbeiter der Kirche. Welche Ausbildung braucht ein Priester? Welche Fähigkeiten muss er haben?

Jesus Christus gab nach seiner Auferstehung dem Petrus den Auftrag: „Weide meine Lämmer!“ Was erwartete er von ihm? Petrus gilt als Beispiel für einen Seelsorger. Sein Weg war nicht ohne Biegungen, aber immer auf Gott ausgerichtet. Zuerst stand seine Begeisterung, als ihn sein Bruder Andreas zu Jesus führte: „Wir haben den Messias gefunden.“ (Joh 1,41) Er sah sich ganz an der Seite Jesus, sogar als Ihn die meisten Jünger verließen: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Joh 6,68) Er spürte, dass er nichts war ohne Christus und gleichzeitig nicht würdig, sich von Ihm bedienen zu lassen. Als Jesus ihm die Füße beim Letzten Abendmahl waschen wollte, fragte er staunend: „Du, Herr, willst mir die Füße waschen?“ (Joh 13,6) Ergriffen von der Liebe Christi wollte er sein Leben für Ihn „hingeben“ (Joh 13,38) Bei der Verhaftung Jesu am Ölberg zog er sogar sein Schwert, um dem Stellvertreter des Hohenpriesters das Ohr abzuhauen (vgl. Joh 18,10). Er verstand nicht die Sendung Jesu, Seinen Gehorsam gegenüber Gott, dem Vater. Und schließlich verzagte er völlig und verleugnete Jesus dreimal, bevor der Hahn krähte (vgl. Joh 18,26) Der Tod Jesu war auch für Petrus eine persönliche Niederlage. Es war also kein Wunder, dass er mit Johannes sofort zum Grab lief, als die Frauen vom leeren Grab berichtet hatten (vgl. Joh 20,4). Dreimal hatte Petrus geleugnet, Jesus zu kennen, und dreimal fragte ihn Jesus am Ufer des Sees Genesaret: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“ (Joh 21,15) Er fragt ihn sogar, ob Petrus ihn „mehr als diese“, also als die anderen Apostel liebte. In der griechischen Bibel steht dafür das Wort „Agape“, „Liebe“. Dieses griechische Wort (agapesis) war in der Antike Ausdruck für die dauerhafte Vorliebe für das Gute.

Johannes zeichnet im Evangelium einen roten Faden der Beziehung des Petrus zu Jesus. Der Faden ist nicht eine gerade Linie, aber er reißt nicht ab. Er gipfelt in der Wort der Liebe. Das ist es, was Christus vom Priester erwartet, von einem Menschen, der sich Gott weiht. Aus der Liebe zu Christus heraus wächst das Bedürfnis, alles für Ihn zu tun. Was will Christus? „Weide meine Lämmer.“ Der Priester soll für die Menschen, für die Christus der gute Hirte ist, Nahrung besorgen. Wer stellt die Nahrung zur Verfügung? Wo ist die Weide, wo wir Christen uns sättigen können? Dreimal verleugnete Petrus seinen Herrn. Dreimal bekannte er seine Liebe zu Christus. Und dreimal bestätigt Johannes, dass allein Jesus Christus die Quelle des Lebens ist: Als der Soldat seine Lanze in die Seite Jesu am Kreuz stieß, floss Blut und Wasser heraus. Das hatte für die ersten Christen eine wesentliche Aussage: Blut steht für die Eucharistie, für die Kommunion, das Opfer Christi. Das Wasser zeigt die Wiedergeburt aus der Taufe an. Blut und Wasser fließen aus der Seite Christi, von Jesus allein kommt das Leben. Unsere Nahrung kommt von Christus, er ist die „Weide“ für uns „Lämmer“. Der Priester soll den Weg zu dieser Weide zeigen. Wir dürfen aus der Freundschaft mit Christus leben. Amen.

Fürbitten

Zu Christus, dem guten Hirten, beten wir voll Vertrauen:

  • Schenke Deiner Kirche Priester, die uns die Quelle des Lebens erschließen.
  • Stärke alle Politiker, die sich für den Frieden in der Welt einsetzen.
  • Bewahre die Zweifelnden davor, in ihrem Suchen nach der Wahrheit aufzugeben.
  • Erhalte uns Gesundheit und Wohlergehen und schütze uns in der Not.
  • Gib uns Kraft aus dem Glauben an Deine Auferstehung.
  • Segne die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und lohne ihnen die Mühe für die Menschen in Not.
  • Nimm die verstorbenen Feuerwehrmänner und alle Toten auf in Deinen himmlischen Frieden.

Denn Du bist die Quelle unseres Lebens, dafür danken wir Dir heute und in alle Ewigkeit. Amen.

 

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