3. Sonntag der Osterzeit -C-  1. Mai 2022

Liebe Mitbrüder, liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Den Aposteln war bei Strafe verboten worden, jemals wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren. Sie lassen sich aber nicht einschüchtern, sie setzen freimütig ihre Verkündigung fort. 

Viele Menschen lassen sich taufen, die Kirche wächst. So berichtet uns die Apostelgeschichte von dieser frühen Zeit. 

Und wieder hören wir, wie die Apostel vor dem Hohen Rat stehen. Die Apostel sind keine Rebellen, keine „Revolutionäre“, wie wir sie heute kennen, sondern Zeugen Christi, Zeugen dieser alles überwältigenden Liebe, die Gott den Menschen gerade dadurch erweist, dass sein Sohn Jesus Christus aus Liebe den Tod auf sich nimmt. Zeugen der unverbrüchlichen Barmherzigkeit Gottes, die uns an sich ziehen will. „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“, sagt unser Heiliger Vater Papst Franziskus. 

Dafür sind die Apostel Zeugen!

Sie haben erkannt, wie das Gesetz Gottes durch Jesus Christus zum Leben erweckt wurde, nicht mehr toter Buchstabe ist, sondern ein Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen. Gottes Gebot erscheint dadurch nicht mehr als Schikane, wo es als Wort des Lebens durch die Lebensspende Kraft des Todes und der Auferstehung unseres Herrn erkannt wird. 

Und das verkündigen die Apostel, ohne Scheu auch vor den Mächtigen der damaligen Welt.

Nach Pfingsten sind sie gestärkt - durch den Heiligen Geist, der ihnen von Jesus verheilten wurde. Durch Pfingsten werden ihnen Herz und Mund geöffnet, die Erlebnisse mit Jesus werden ihnen greifbar lebendig, und sie erhalten den Mut und die Kraft, darüber zu reden, Frohe Botschaft zu verkünden. 

 Was ihnen von ihrem Meister anvertraut wurde, geben sie nun an jene weiter, die sich auf ihr Wort hin bekehren. 

Und dies geschieht in der Kirche durch die Jahrhunderte, bis herauf in unsere Zeit. 

Der heilige Papst Johannes Paul II. sagte: Unsere heutige Situation in den europäischen Ländern „stellt das Christentum und die Kirche vor die radikalste Herausforderung, die die Geschichte bisher gekannt hat“. Denn der Mensch ist „so sehr mit den Aufgaben des Aufbaus der irdischen Stadt beschäftigt, dass er die Stadt Gottes aus dem Blick verloren hat oder sie bewußt ausschließt.“ 

So liegt es an uns Christen, gestärkt durch die heiligste Eucharistie, immer wieder erlöst im Sakrament der Buße, Zeugnis abzulegen, für diesen lebendigen und starken Gott, der in seinem Sohn uns auf Augenhöhe begegnet ist. Zeugnis abzulegen für die Barmherzigkeit Gottes, die uns in Jesus Christus auf besondere Weise ein menschliches Angesicht gezeigt hat. 

Keiner von uns darf sich von dieser Herausforderung, von diesem Auftrag dispensieren!

Jeder einzelne ist hier gefordert, jeder Mann und jede Frau, ob in kirchlichem Dienst oder im Freundeskreis, in der Familie oder auf dem Arbeitsplatz. Und all die offenen Fragen, die unser Herz oft quälen, der oft so dunkle Blick auf die „Erfolge“ unserer Kirche, der Blick auf die geringer werdenden Zahlen an Priestern und Ordensleuten, all dies findet eine Antwort bei Jesus selbst. 

Im Hören auf ihn können die Jünger sich über einen „reichen Fang“ freuen. Und der Herr hat schon längst bereitet, was die Jünger als Arbeitsfeld zugeteilt bekommen. Auf dem Feuer am Ufer liegt schon Fisch und Brot - weil der Herr schon alle Vorarbeit geleistet hat, um uns Menschen, um seiner Kirche den Boden für fruchtbares Wirken zu bereiten. 

Die Frage Jesu an Petrus „Liebst du mich?“ - gilt auch uns, jedem einzelnen -  überall, wo Menschen das Wort des Herrn hören. 

Und wir wissen, der griechische Text gibt es wieder, dass Petrus eingedenk seiner eigenen Schwäche nur antworten kann: „Ich bin dir ein Freund!“ - Jesus tritt ihm einen Schritt entgegen und fragt zum dritten Mal „Bist du mir Freund?“ - Weil der Herr um unser Menschsein weiß, weil er unsere Schwächen kennt, geht er uns auch im Berufungsweg immer einen Schritt entgegen, um uns Nachfolge überhaupt möglich zu machen. 

Dies ist Entlastung und Ansporn zugleich. Denn wir dürfen darauf vertrauen, dass der Herr uns in Liebe und Barmherzigkeit entgegen kommt, unsere Schwächen auffängt und uns die Kraft gibt, dass wir in seinem Namen mit Mut und ohne Furcht auftreten und die Frohe Botschaft der Nähe und Gegenwart eines liebenden und barmherzigen Gottes in unsere Welt tragen. 

Amen. 

 

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