Sonntag der Barmherzigkeit - Weißer Sonntag

Was ist die Quelle unseres Glaubens? Woher können wir wissen, was wir glauben? Der Hl. Thomas hatte sich diese Frage gestellt, als er sagte: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Joh 20,25) Welche Hinweise brauchen wir? Heute wird die Medienkunst perfektioniert. Es gibt Filme ohne lebende Schauspieler, Videos mit verstellten Stimmen, gedruckte Werke mit einseitigen Quellen. Wem kann ich glauben?

Christus sagte zu Thomas: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Joh 20,29) Wenn Er zu ihm spricht, spüren wir, dass Er uns meint. Müssen wir mit unseren Augen sehen, damit wir Gott vertrauen? Was sind die Quellen unseres Glaubens?

Wie war es bei den ersten Christen? Paulus berichtet davon, dass Christus über 500 Menschen erschienen ist. Sie konnten befragt werden. Das Zeugnis der Apostel inspirierte sehr viele Menschen. Sie bereisten das Römische Reich, gründeten Gemeinden, setzten Bischöfe ein. So wuchs in jeder Stadt um dem Bischof eine Pfarrgemeinde, wie wir heute sagen würden. Die Menschen, die von den Aposteln und den Augenzeugen inspiriert wurden, erzählten das Evangelium weiter. So gelangte die Botschaft Christi bis zu uns. Jeder hat in seinem Leben Zeugen des Glaubens. Die Paten spielen eine große Rolle, aber auch andere, die in der Schlichtheit des Alltags, in den Stürmen und Hochzeiten des Lebens am Glauben festhalten. Jeder, der sich den Weg zu Christus öffnen will, muss einen Schritt selbst gehen: Er muss beginnen, mit Christus zu sprechen – auch wenn er Ihn nicht sieht. Das Gespräch ist ehrlich, weil es persönlich ist, es ist authentisch, weil es nicht in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt wird. Nicht umsonst spricht Jesus von der „stillen Kammer“, in der jeder beten soll. Das persönliche Gebet wächst in die Gemeinschaft der Glaubenden und wird von ihr bestärkt. Heute am Sonntag tun wir das, was die Apostel taten: Wir brechen im Auftrag Christi das Brot, das Sein Leib ist. Die Apostelgeschichte erzählt von den Heilungen, die Petrus im Auftrag Gottes wirkte: „Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel. … Und alle wurden geheilt.“ (Apg 5,15-16) Der Glaube an Christus heilt auch heute – es gibt genügend Wunderberichte über körperliche Heilungen. Noch wichtiger ist die innere Heilung von jedem Einzelnen, dass er den Sinn des Lebens erkennt, die Nähe Christi spürt, die Liebe zum Nächsten übt. Die Berichte über die ersten Christen wurden aufgeschrieben, „damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes,

und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.“ (Joh 20,31) Unser Zeugnis im Wort, Denken und Handeln möge auch andere im Glauben bestärken. Amen

heiligenlexikon_button.png

button_evangelium_neu.jpg

  • Default
  • Titel
  • Datum
  • Random
MEHR ANZEIGEN Alle anzeigen

Joomla!-Debug-Konsole

Sitzung

Profil zum Laufzeitverhalten

Speichernutzung

Datenbankabfragen