Karfreitag 15. April 2022

Zur Sterbestunde Jesu haben wir die Passion nach dem Evangelisten Johannes gehört. Und jetzt danach werden wir das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus verehren.

Das Symbol des Kreuzes ist einfach. Eine Senkrechte und eine Waagerechte. Wir können darin die Verbindung von Himmel und Erde erkennen, wir können uns die ausgestreckten Hände unseres Herrn vorstellen, der die ganze Welt umfangen will. 

In der Kulturgeschichte der Menschheit hat das Kreuz vielfältige Spuren hinterlassen.
Was mich selbst überraschte, ist die Tatsache, dass uns das Symbol des Kreuzes auch in der Geschichte Israels begegnet. Wir wissen von Archäologischen Funden am Ölberg, dass auch jüdische Gräber gut sichtbar mit Kreuzen markiert waren. Hatte man zuerst vermutet, es müsse sich um Judenchristen der ersten Generation handeln, musste man nach und nach erkennen, dass die Funde in vorchristliche Zeit zurückreichen. Es handelt sich um den letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets , das Tau, das graphisch der Form eines Kreuzes entspricht. Eine Stelle aus dem Buch Ezechiel weist an, alle Männer mit diesem Zeichen zu bezeichnen, es hat hier die Funktion eines Schutzzeichens. Diejenigen, die Unrecht und Gewalt verurteilen und einen gottgemäßen Lebensstil führen, werden durch das Siegel des Tau gezeichnet. Die Beschriftung der Gräber zeigte an, dass der Verstorbene zu den Frommen Israels zählt, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass er vor dem göttlichen Gericht bewahrt bleibe.
Hier wird das Kreuz  vor dem Altar aufgerichtet werden.

Was können wir heute angesichts der Corona-Pandemie, angesichts des grausamen Krieges in der Ukraine, der immer mehr Todesopfer fordert, am Kreuz ablesen?

Das Erste: Gott ist kein strafender Gott, sondern ein liebender und vor allem mitleidender Gott. Er ist nicht unberührt oder unbeteiligt, sondern er hat sich betreffen und verwunden lassen von unserer Not. Der Blick auf das Kreuz möge uns allen Trost und Zuversicht schenken. Gott lässt das Leid zu und er zeigt, dass er daraus Gutes wachsen lassen kann. Und selbst in der dunkelsten Nacht steht er dafür, dass das Licht wieder aufstrahlt.

Das Zweite: Dieser mitleidende Gott bewegt und drängt uns, unser Herz für die Not Leidenden zu öffnen; Wir dürfen keine Ausrede haben, sondern bei ihnen sein in ihrem Schmerz, ihrer Einsamkeit und Not, und all dies nach Möglichkeit zu lindern.

Ein Drittes: Der Glaube an den Gekreuzigten, die Botschaft des Karfreitags sagt uns: In Jesus Christus ist uns Gott selbst zu Hilfe gekommen. Er hat den Tod nicht von außen, sondern von innen her besiegt, indem er ihn durchlitten und für uns alle auf sich genommen hat.

Deshalb dürfen wir heute unseren Herrn Jesus Christus anbeten und preisen, weil er uns durch sein Kreuz das Leben geschenkt hat. Amen. 

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