Die römisch-griechische Religion verehrte Götter, man hatte Götterstatuen zu Hause, den Lieblingsgöttern wurden Opfergaben gebracht. Man kam zum Tempel, weil man etwas über die Zukunft erfahren wollte. Es wurden Triumphzüge zu Ehren eines Gottes oder einer Göttin abgehalten, wenn ein militärischer Sieg errungen war.  Man traf sich aber nicht regelmäßig, jede Woche. Es bildete sich keine Gemeinde am Tempel. Religion blieb individuell. Das Leben nach dem Tod war ein Schattendasein. Der Hl. Paulus zeigt uns eine andere Art der Religion. Seine Vision wurzelt in der Überlieferung des Volkes Israel. Was ist also Religion? Was ist Kirche?

Wir sehen in unserer Pfarrgemeinde viele Begabungen: Manche haben die Begabung, eine Kapelle oder Kirche zu schmücken und zu reinigen. Andere können musikalisch erbauen. Wieder andere vermögen es gastfreundlich zu empfangen, so wie beim Abgang in das Pfarrcafé steht: „Nach frommen Werken sollst du dich stärken.“ Manche können besonders gut vorlesen. Andere gehen gut mit Kindern um. Einige beherrschen die Welt der Zahlen und Rechnungen. Manche sind stille Helfer, andere motivieren und organisieren. Wie werden wir zusammengehalten? „Durch den einen Geist

wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.“ (1 Kor 12,13) Das Grundprinzip unserer Pfarre ist die Berufung durch Gott. Wir unterstützen einander, tragen einander in der Kraft des Geistes. Wir sind wie ein Leib, dessen Haupt Christus ist. Jeder von uns empfängt die Kraft von Christus. Und doch ist jeder persönlich berufen:  An welcher entlegenen Stelle unserer Seele berührt uns Christus? Wo keimt winzig in unserer Seele der Anfang einer großen Liebe? (vgl. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, radio vatikan 22.1.2022) Wer berufen ist, wer getauft ist, soll nicht in die Individualität versinken, soll sich nicht zurückziehen in die Familie: „Das Auge kann nicht zur Hand sagen:

Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.“ (1 Kor 12,21) So entstanden die christlichen Gemeinden, die heute in der Kirche die ganze Welt durchwirken wie ein Sauerteig – auch in den verschiedenen Konfessionen: der Katholischen Kirche, der Orthodoxen Kirche, der Orientalischen Orthodoxen Kirchen und den kirchlichen Gemeinschaften der Reformation. Die Kirche ist der Leib Christi, er ist das Haupt. Wir leben aus Seinem Wort, unsere Freude ist Seine Gegenwart. So freuten sich die Israeliten mit Nehemia und Esra über das Wort Gottes (vgl. Neh 8). So freuen wir uns heute am Sonntag in der Kirche. Uns durchwirkt seine Gnade. Er hat uns erlöst: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ (Lk 1, 18-19)

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