Der burgenländische   Bischof Ägidius Zsifkovics hat in einer Predigt zum Jahreswechsel dazu aufgefordert, das christliche Zentral - Ereignis Weihnachten zu einer lebensbegleitenden Angelegenheit zwischen Neujahr und Weihnachten zu machen.

Er hat damit Recht. Es darf doch wohl nicht darum gehen, dass wir heute die Idylle dieser heiligen Nacht verinnerlichen, vielleicht noch einige Tage auf den immer trockener werdenden Christbaum schauen, danach aber einfach zu einer Tagesordnung übergehen, die dieses weltverändernde Ereignis der Geburt Christi aus dem Bewusstsein ausblendet.

Noch weniger dürfen wir jene Entwicklung mitmachen, die Weihnachten zunehmend als pervertierte Veranstaltung einer gottlosen Gesellschaft entlarvt. Seit Ende August sehen wir die Weihnachtskugeln in den Supermärkten, unter dem Christbaum werden Gutscheine verschenkt, um das neueste Produkt der Technik oder der Kosmetik erwerben zu können, oder noch schlimmer, Bargeld wechselt einfach seinen Besitzer.

Bischof Ägidius sagt dazu: "Nicht die feierlichen Weihnachtsgottesdienste und die Familienfeiern machen uns zu Christen, sondern ein Weihnachtliches Leben das ganze Jahr hindurch!"

Was will uns also diese heilige Nacht sagen? Was können wir mit nehmen aus der Botschaft von Weihnachten? Es kann wohl nicht darum gehen, die Armut der Krippe von Bethlehem und der Heimatlosigkeit des Heiligen Elternpaares einfach als mahnendes Zeichen in der derzeitigen Flüchtlingssituation zu sehen.  

Weihnachten ist viel mehr als pure Sozialkritik!

Es kann auch nicht darum gehen, das Weihnachtsfest als Endpunkt eines geschäftigen Treibens von Putzfimmel und Ordnungswahn zu sehen.

Weihnachten ist viel mehr als Großputz und Staubsaugergeheul!

Die wahre Botschaft von Weihnachten haben uns die Texte dieser Heiligen Nacht gebracht. In die Dunkelheit unseres Lebens strahlt das Licht der Hoffnung, weil Gott Mensch wird, um uns auf Augenhöhe begegnen zu können. Weil uns dieses göttliche Kind geboren wurde, das uns den starken, allmächtigen und zugleich unendlich liebevollen Gott sichtbar erscheinen lässt.

Deshalb,kann uns der heilige Paulus heute sagen: Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten.

Und das Evangelium bringt uns im Gesang der Engel die Antwort auf die Frage, wie dieses weihnachtliche Leben über das Jahr hin aussehen kann: Gott die Ehre zu geben, so zu leben, dass diese Ehre Gottes immer wieder ins Bewusstsein der Menschen kommt - und Frieden zu stiften. Nicht in der brüchigen Oberflächlichkeit weltlicher Verträge, nicht in der Verlogenheit des diplomatischen Parketts, sondern in der tiefen Ehrlichkeit des Herzens, das dieses kleine Kind in der Krippe annimmt, sich von seiner Liebe umfangen läßt und diese Liebe ausstrahlt in den oft so hart und kalt gewordenen Alltag menschlichen Lebens. Ein großes "Fürchtet euch nicht!" dürfen wir all jenen entgegenrufen, die an der Hoffnungslosigkeit und Zukunftsangst dieser Welt zu zu zerbrechen drohen. Die große Freude über die Geburt des Retters und Erlöseres dürfen wir weitersuchenden an jene, deren Leben in der Diesseitigkeit zu versinken droht und dunkel und trist geworden ist.

Und wir dürfen selbst innehalten vor dem Geheimnis der Geburt Christi, still werden, auf das kleine Kind in der Krippe schauen und einfach dankbar werden für dieses unendlich große Geschenk der Erlösung, das uns Gott damit bereit  hat. 

Amen.

 

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