32. Sonntag im Jahreskreis C - 10. November 2019

Wenn man heute eine Umfrage starten würde, unter der Bevölkerung - quer durch die Religionsbekenntnisse, ob es denn ein Leben nach dem Tod gäbe - das Ergebnis wäre vermutlich erschütternd. 

Unsere muslimischen Mitbürger würden wahrscheinlich noch am besten abschneiden. Denn dort ist die Vorstellung eines Paradieses, wenngleich diese dem Traum eines Beduinen in der Wüste ähnelt, sehr intensiv und real. 

Doch unter den Christen? - Vergleichbare Umfragen vor einigen Jahren haben ernüchternde Ergebnisse erbracht. Kaum die Hälfte glaubt an ein Weiterleben nach dem Tod. Und in der anderen Hälfte liegt die Bandbreite zwischen einem aus den Ostreligionen übernommenen Wiedergeburtsglauben bis hin zur Überzeugung, dass es da „gar nichts“ nach dem Tod gibt. 

Wenn es so wäre - wozu wären wir hier versammelt? - Für eine nette Gemeinschaft gäbe es wahrlich gemütlichere - und vor allem wärmere - Orte!

Wir feiern Tod und Auferstehung des Herrn. Und wir feiern damit unser Leben. Wir feiern dankbar den Gott, der ein Gott des Lebens und nicht ein Gott der Toten ist. Das bezeugt unser Herr Jesus Christus heute durch sein Wort. Das bezeugt er vollendet und wirkmächtig durch seine eigene Auferstehung. Und für diesen Gott der Lebenden sind die Makkabäerbrüder als vorchristliche Märtyrer in den Tod gegangen. In der Hoffnung, dass sie nicht im Tod bleiben, im Vertrauen auf diesen Gott, dem sie die Treue hielten, im Bewusstsein, dass es eben der Gott der Lebenden ist. 

Das ist die Wurzel unseres christlichen Glaubens. Und dies feiern wir in jeder Eucharistie. Wir feiern das Leben. Nicht irgendwelche Räder der Wiedergeburt, die letzlich jedes Bemühen des Menschen in dieser Welt sinnlos machen. Nicht irgendwelche Orte und Räume der Leere, in die wir dann gefühl- und sehnuchts- und hoffnungslos eintreten, wir feiern das Leben. Das Leben bei Gott und mit Gott. Als Gastmahl, als Fest, als Glückseligkeit ohne Ende wird es uns beschrieben. Und die Meister der Kirchengemälde und - fresken haben dies in den leuchtendsten Farben dargestellt. Nicht das Grau des Todes, nicht die Dunkelheit des Vergessens und Verlorenseins, sondern die helle strahlende Sonne der Gegenwart Gottes, die uns erwartet, wenn wir in diesem Leben Ja zu ihm sagen. 

Amen.

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