22. Sonntag im Jahreskreis C - 1. September 2019

Liebe Brüder und Schwestern, versammelte Gemeinde!

„Mein Sohn, bleibe bei deinem Tun bescheiden“, sagt uns das Buch Jesus Sirach. Und Jesus stellt uns diese Demut, die er uns abverlangt, durch die Lehre beim Gastmahl im Haus des Pharisäers durch eine Geschichte dar.

Es geht also um die Demut, eine heutzutage - zwar nicht vergessene aber - vielfach missdeutete Tugend. Demut besteht ihm Ersten nicht darin, ungeordnete Regungen des Hochmutes, des Ehrgeizes, der Eitelkeit niederzuringen. Das lateinische Wort für Demut „humilitas“ ist mit humus - Erde, Boden - verwandt. Demut heißt also zuerst Erdnähe, Bodennähe. Josef Pieper sagt dazu in seiner Schrift „Liebe, Hoffnung, Glauben“: Demut ist die Erkenntnis und die bejahende Anerkennung des unaussprechlichen Abstandes zwischen Schöpfer und Geschöpf.  Und der Heilige Josefmaria Escriva betet: Ich bitte dich, Herr, um die Gabe der Liebe: eine Liebe die mich rein macht.... - Und noch um eine weitere Gabe bitte ich dich: um Selbsterkenntnis, damit ich demütig werde.

Es geht in der Demut um den Blick für die Wahrheit der Dinge und des Menschen. Grundlage der Demut ist zuerst die Anerkennung des unendlichen Abstandes zwischen Schöpfer und Geschöpf.  Je deutlicher wir uns dieses Abstandes bewußt sind, um so dankbarer werden wir für die Hinneigung Gottes zu seinen Geschöpfen, um so dankbarer werden wir dafür, dass wir hinzutreten können zur Stadt des lebendigen Gottes, wie uns der Hebräerbrief sagt. Und im zweiten Hochgebet bekennt die Kirche: Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen. 

Jesus sagt uns: Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Das Geschöpf, das sich in Demut Gott öffnet, wird von ihm erhöht. Die Seele wird dann fähig zu hohen Zielen. 

Betrachten wir Maria, nachdem sie ihre Auserwählung erfahren hat. Zum Engel sagt sie schlicht: „Ich bin die Magd des Herrn“. 

Als sie von Elisabeth das Lob vernimmt: Gesegnet bist du mehr als andere Frauen, macht sie sich bereit, ihr zu dienen. 

Und in ihrer Demut dankt Sie Gott mit Worten, die wir uns nach ihrem Vorbild zu eigen machen sollten: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seines Kindes hat er geschaut.

Amen. 

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