20. Sonntag im Jahreskreis C, 18. August 2019

Liebe Brüder und Schwestern, versammelte Gemeinde!

Es gibt Worte unseres Herrn Jesus Christus, die aufhorchen lassen, weil sie nicht zu den Vorstellungen passen wollen, die wir uns von ihm gerne machen. So haben wir heute ein solches Wort gehört: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.Wie passt dies zum gütigen und sanftmütigen Jesus?

Sicher passt es in keiner Weise, wenn wir versuchen, ihm ein „Liebes-Jesulein“-Image aufzuprägen, ihn in seiner Güte und Sanftmut so auf die Enge irdischer Horizonte zu begrenzen, dass uns seine Allmacht, seine Gottessohnschaft, sein Thron zur Rechten des Vaters, aus dem Blick gerät. 

Wir kennen alle jene Begriffe unserer Sprache: Ein feuriges Herz haben, Feuer und Flamme sein, Feuer fangen... Wir wissen, was damit gemeint ist. Jesus kennt die Leidenschaft, kennt ein verzehrendes Drängen, kennt das Feuer. 

Nicht umsonst bitten wir den Heiligen Geist, er möge in uns das Feuer seiner Liebe entzünden. Denn Feuer ist ein geheimnisvolles Element, angesiedelt zwischen Geist und Materie, selbst nicht greifbar und doch alles ergreifend, reinigend oder verzehrend in seiner Wirkung. Eng verbunden mit Licht und auch mit Asche, mit Wärme doch auch mit Zerstörung, mit Läuterung und zugleich mit Verderben. 

Das Feuer hat sich Gott erwählt, um sich dem Menschen in seiner entgegenkommenden Güte zu nähern. Aus dem brennenden Dornbusch spricht Gott den Mose an und verheißt ihm Befreiung aus dem Sklavenhaus von Ägypten. In der Feuersäule zieht er dem Volk in der Wüste voran, Jesajas Lippen werden mit Feuer gereinigt, Elija fährt im feurigen Wagen zum Himmel auf. 

So ist es uns näher verständlich, wenn Jesus „Feuer auf die Erde werfen“ will. Er will, dass wir Feuer fangen, er will, dass in uns die Leidenschaft für den Herrn neu entbrennt. Er will uns hinzuzählen zu jener großen Wolke von Zeugen für seine Nähe und Herrlichkeit, von der der Apostel Paulus heute gesprochen hat. 

Und dies alles will er in unserem irdischen Leben durch seine Kraft in uns verwirklichen, dass wir zur wahren Liebe finden, die in glaubensfroher Leidenschaft diese Welt verwandeln will. Denn das Hohelied sagt uns: Die Gluten der Liebe sind Feuersgluten, gewaltige Flammen. Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, auch Ströme schwemmen sie nicht weg. 

Lassen wir uns neu entflammen von ihm, um dieser kalten und lieblosen Welt die Wärme eines gütigen Gottes, und die heilende Kraft seiner Gegenwart zu verkünden.

Amen. 

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