20. Sonntag im Jahreskreis B - 16. August 2015

Liebe Schwestern und Brüder!

Als ich in einer Schulstunde die Bekehrung des Hl. Paulus zum Thema machte, seine Vision auf dem Weg nach Damaskus, kam plötzlich die Frage eines Mädchens: "Ja, damals gab es solche Wunder, solche Gottesbegegnungen, aber heute?" 

Heute wird oftmals gesagt, dass der Mensch nicht oder nicht mehr fähig ist, Gott zu begegnen. Und um es den Menschen noch schwerer zu machen, wird Gott aus der Gesellschaft entfernt. Die Kreuze aus den Klassenzimmern, weil ein atheistisches Elternpaar Protest einlegt, die Schöpfung wird durch die Evolution erklärt (die ja noch kein Widerspruch zum liebevollen Schöpfergott wäre, aber man versucht mit allen Mitteln, Gottes Urheberschaft zu verleugnen), im öffentlichen Leben spielt Gott keine Rolle mehr - zumindest, wenn wir Politikerreden in unseren Breiten hören. 

Ich bin aber überzeugt, dass es auch heute genug Möglichkeiten einer echten Gottesbegegnung gibt. 

Um dies zu erkennen, wollen wir ein kleines Gedankenexperiment anstellen: Wenn ein Mensch einen anderen Menschen liebt, was tut er dann für ihn? Da fällt uns schon einiges ein: Alles schenken, was er besitzt, mitunter Verzicht auf eigene Karriere, auf gesellschaftliche Stellung, auf den Beruf. Opfern des eigenen Lebens aus Liebe, echte wirkliche Liebe würde all dies tun. 

Wer echt, rein und wirklich liebt, möchte, dass sein ganzes menschliches Dasein vom Geliebten aufgenommen wird, will dem Geliebten die Kraft geben, will ihn leben lassen.

Genau dies tut dieser Mann aus Nazaret. Und er sagt es heute ausdrücklich. "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben." Jesus schenkt sich uns mit allem, was er ist, mit seinem ganzen Sein. 

Jesus liebt uns so sehr, dass er sich uns ganz schenkt, mit Fleisch und Blut. Er hat es in seinem Leben handgreiflich bewiesen, durch seinen restlosen Einsatz bis hin zum Kreuz. 

Fällt es schwer, Gott zu begegnen? Jede Eucharistiefeier ist eine solche Gottesbegegnung. Wer diesen Jesus berührt, wer ihn in der Eucharistie empfängt, begegnet Gott.

Amen.

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