29. Sonntag im Jahreskreis B, 21. Oktober 2018

 

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Die Bitte der Jünger geht aufs Ganze. Während Matthäus erzählt, wie die beiden erst ihre Mutter zu Hilfe nehmen, um dem Herrn das Versprechen abzuringen, sind sie es hier im Markusevangelium selbst, die von vornherein die Zustimmung des Meisters verlangen.

Die Jünger wussten, wie gross ihre Bitte war. Meisterlich gibt uns Markus die Stimmung wieder, die damals den Jüngerkreis erfasst hat. Es geht dem Ende, der Vollendung entgegen, das ist ihnen bewusst. Es kommt das Reich Gottes, von denen ihnen Jesus in den vergangenen drei Jahren so oft erzählt hat. Und nun wollen sie ihre Zukunft sichern. Es ist nicht nur Geltungssucht oder Ehrgeiz, der aus diesen beiden Brüdern spricht. Es ist sicher die Liebe zum Herrn, in dessen Gegenwart sie gespürt haben, wie ihnen Gott nahe kommt. Und sie wollen diesen Zustand fortsetzen, recht nahe bei ihm sein. Im Grunde sind ihre Gedankengänge mit jenen des Petrus bei der Verklärung des Herrn vergleichbar, der den Augenblick festhalten will, indem er drei Hütten baut.

Wir spüren diese Einstellung der Jünger auch in der Reaktion Jesu. Er spricht zu ihnen wie mit Kindern, die nicht recht wissen, was sie tun. Der Herr sieht hier keinen "Satan" wie bei Petrus, der ihn vom Leiden abhalten wollte.

Es war eben eine Bitte der Jünger. Und jede Bitte, ob noch so unerleuchtet oder unbescheiden, ist immer Anerkennung seiner Macht. Und das Ziel der Bitte war doch das Grösste, das man im Reich Gottes erstreben konnte. Dieses Große der Bitte wird von Jesus voll anerkannt. Sie wissen nicht, worum sie bitten!

Und Jesus zeigt ihnen, worum es wirklich in ihrer Bitte geht. Es ist die grosse Bitte um Gemeinschaft mit ihm in seinem Leiden! Das Trinken aus dem Kelch als Symbol ist naheliegend, weil die Jünger ja um die Plätze neben dem Meister, wohl auch beim Mahl, gebeten haben. Sie meinen denWeinkelch, er spricht vom bitteren Kelch des Leidens.

Die Jünger antworten schnell, ohne sich die Mühe zu machen, zu erfassen, worum es wirklich geht. 

Jesus schenkt letztlich den Jüngern, was sie erbitten. Und er gibt es der ganzen Kirche, über alle Generationen, über alle Himmelsrichtungen auf unserer Welt. Wir dürfen teilhaben an seinem Leiden und seiner Auferstehung. Hier in der Eucharistiefeier und im gelebten Zeugnis für ihn.

Amen.

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