16. Sonntag im Jahreskreis B - 22. Juli 2018

Nach der Aussendung der Jünger, in die Nachfolge Jesu, in seine Heimatlosigkeit, begabt mit aller Macht, mit der er selbst in dieser Welt wirkt, kehren die Jünger nun zu ihrem Herrn zurück. 

Alle Evangelisten kennen diesen Bericht. Groß und ausgeschmückt ist er bei den anderen. Für Markus ist dieser ganze Bericht aber nur die Ouvertüre zur wunderbaren Brotvermehrung. Er erzählt - wenn wir genau lesen - keine Rückkehr der Apostel. Für ihn ist nicht das Zurückkehren wichtig, sondern die Tatsache, dass sie nun wieder alle zu Jesus zusammengeführt werden. Was Markus hier beschreibt, das finden wir bildlich ausgedrückt in den Apsiden der römischen Basiliken: Dort steht im Mosaik, groß und feierlich, Christus selbst, hoch oben im Zentrum, und vom Beginn der Rundung in der Apsis laufen zwölf Schafe, je sechs von jeder Seite, auf ihn zu in die Mitte! 

So monumental hat die römische Kirche diesen Satz des Markus in ihre Heiligtümer hineingestellt! Es ist nicht möglich, die geheimnisvolle Gewalt dieses „Zu - Jesus - hin“-Getriebenwerdens und die erwartungsvolle Feierlichkeit dieses „Zusammenseins“ mit dem Herrn besser auszudrücken. 

Und wenn das I. Hochgebet, der sogenannte Römische Kanon, vor der Wandlung auch die zwölf Apostel nennt, so ist für immer markiert, dass die Eucharistiefeier in dieser ersten „Versammlung“ und Gemeinschaft der Apostel wurzelt. Hier ist dieser Satz nur Auftakt, aber es ist der Anfang der großen Feier, die die Apostel und ihre Nachfolger über alle Zeiten der Kirche vollziehen werden. 

Mit dem Zusammenkommen bei Jesus sind seine Jünger „Apostel“ im Vollsinne des Wortes geworden. Und er kann sie nun einladen, mit ihm an einen einsamen Ort zu gehen, seine Gemeinschaft zu genießen, sich bei ihm auszuruhen. Nicht „abschalten“, wie dies heute propagiert wird, sondern die Nähe des Herrn in der Stille suchen. Mit dem vorher gesagten verbunden dürfen wir sehen: Die Stunde der Eucharistiefeier ist für den Sendboten Christi die heilige Ruhestunde beim Herrn! Mitten im Getriebe unserer Zeit, im Lärm unserer Tage, selbst im modernen Seelsorgsbetrieb bleibt diese Stunde, abseits, allein, beim Herrn!

Diese Stunde sollte uns über alles kostbar sein. Und keinen Sonntag, ja keinen Tag dürfen wir darauf verzichten!

Amen. 

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