3. Sonntag der Osterzeit B - 22. April 2012

Das Evangelium des heutigen Sonntags führt uns nochmals zurück an den Abend des ersten Ostersonntags der Menschheitsgeschichte. Die Emmausjünger sind eilends nach Jerusalem zurückgekehrt und haben den Jüngern berichtet, wie sie den Herrn gesehen und (erst) erkannt hatten, als er mit ihnen das Brot brach.

Und plötzlich ist Jesus da, in ihrer Mitte. Er spricht zu ihnen, er nimmt ihnen die Angst, er hält mit ihnen Mahl. Er zeigt ihnen, dass er voll und ganz in das neue Leben hinübergegangen ist, und gibt ihnen damit neue Hoffnung für den eigenen Weg, einen neuen Impuls, alles zu glauben und für wahr anzunehmen, das er ihnen gesagt und verkündet hat. 

„Ihr seid Zeugen dafür“ - ist der Aufruf des Herrn an seine Jünger!

Und diese Zeugenschaft wird auch uns ans Herz gelegt. Doch sie braucht auch die konkrete Vorbereitung in der Kirche. Sie braucht die Gemeinschaft des Wortes und des heiligen Sakramentes. Die wahre Zeugenschaft des Herrn schwebt nicht irgendwo im leeren Raum, ist nicht die Idee eines Einzelnen aufgrund einer persönlichen Vision oder menschlichen Vernunftdenkens. Wahre Zeugenschaft kann nur aus der gemeinsamen Feier der Kirche, aus der Verkündigung der Frohen Botschaft und der Feier der heiligen Eucharistie ihre Kraft und ihren Inhalt beziehen. 

Und damit erkennen wir auch, wie der Herr uns neu darauf hinweist, diese Gemeinschaft der Kirche, dieses Versammeln um ihr Zentrum, um die Feier des Heiligen Meßopfers zu fördern und zu würdigen. Gegen alle jene Versuchungen, Kirche als weltliche Institution zu sehen, die „halt“ ein bisschen Gutes tut und den Menschen ein bisschen Gemeinschaft bietet, zeigt uns der Herr, dass es um die konkrete Zeugenschaft als Frucht der heiligen Eucharistie geht. 

Und gerade in Zeiten wie den unseren, wo soviel über Kirchenkrise und Priestermangel gesprochen wird, sollten wir aufstehen und klar darüber reden, dass zuerst der „Gläubigenmangel“ behoben werden muss. Es geht nicht um die Frage, wieviele Kirchen ein Priester sonntags zu betreuen hat. Es geht um das Problem, wieviele LEERE Kirchen er zu betreuen hat. Denn würden die Gläubigen verstehen, worum es wirklich in der Eucharistiefeier geht - nicht um sture Pflichterfüllung, nicht allein um Feier einer weltlichen Gemeinschaft, sondern um die Begegnung mit dem lebendigen Gott, der mit uns Mahl hält und sein Kreuzesopfer der Erlösung auf dem Altar unblutig erneuert, dann könnten in den vollen Kirchen, gefüllt mit allen Generationen der Christenheit, wieder viele Berufungen und kraftvolle leuchtende Zeugen für Ihn erstehen!

Amen. 

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