Gründonnerstag, 28. März 2018

 

Es ist alte Tradition, das Johannesevangelium von der Fußwaschung an diesem Abend zu verkünden. Die in ferner Zeit gelegenen Vorausbilder auf die Feier der Eucharistie, die Nacht vor dem Auszug aus Ägypten hat uns die erste Lesung geschenkt.

Die Überlieferung des Herrenmahles, wie Paulus es seiner Gemeinde weitergeben will, jene Worte, die uns so vertraut sind - und doch so fern und unverständlich - haben wir in der zweiten Lesung gehört. Und nun geht es auf einmal nicht mehr um das Mahl an sich - so könnten wir vom ersten Eindruck her annehmen. Es geht um die Vorgeschichte, um die bei den Juden übliche Reinigung der Füße, bevor man zu Tisch geht, um einen Aspekt orientalischer Körperpflege. 

Nicht mehr?  -   Um sehr viel mehr geht es Jesus dabei! Denn nicht der letzte Diener oder Sklave verrichtet den Dienst, sondern er als Hausvater, der auch dem Mahl vorstehen wird!  Und sein „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ als Erkennungszeichen der Jünger und damit der ganzen Kirche klingt hier in diesem einfachen Dienst mit. Christus zeigt uns damit unsere Aufgabe als Kirche in einer sehr drastischen und klar verständlichen Weise. Als Dienerin der Freude und Hoffnung ist die Kirche in dieser Welt berufen. Und das Höchstmaß dieser Freude und Hoffnung kann die Kirche in der Kraft ihres Hauptes Jesus Christus weitergeben, wo das Herrenmahl, das Opfer der Eucharistie gefeiert wird. Denn hier verbindet sich Erinnerung an Vergangenes und Zukunftshoffnung unseres eigenen Lebens. Die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi - nicht allein als Gedächtnisfeier längst vergangener Ereignisse, sondern als Zeichen des Heils und der Erlösung für uns, fast 2000 Jahre danach! Und die Einladung zu diesem Mahl der Freude und des Heiles wird dann glaubhaft und treffend, wenn das „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ nicht ungehört verklungener Auftrag Jesu ist, sondern Lebensprogramm der Kirche von heute und all ihrer Glieder. 

Den Menschen in unvoreingenommener Liebe annehmen, in der alle verbindenden Hoffnung auf das Leben, das uns im Brot des Lebens und Kelch des Heiles geschenkt wird. Um den anderen die Füße zu waschen, muss man selber klein werden, sich erniedrigen, sich hinknien oder bücken. Alle Eitelkeit und aller Eigendünkel müssen hier abfallen - dann können wir als Kirche wieder glaubhaft Zeugnis für unseren Herrn Jesus Christus ablegen - und in der heiligen Eucharistie Kraft und Leben, apostolischen Eifer und Zukunftshoffnung geschenkt bekommen. 

Amen. 

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