6. Sonntag der Osterzeit, 10. Mai 2015

„Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe!“ - Diese Grundaussage des ersten Johannesbriefes haben wir heute gehört. Und wir dürfen sie als Schlüssel anwenden zum Verständnis der Texte dieses heutigen Sonntags. Denn der Herr selbst ist es, der den Jüngern an diesem Abend seiner Verhaftung, am Vorabend zu seinem Leiden und Tod, diese Zusage der Liebe macht: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“

- Oftmals wird diese Perikope anlässlich einer Hochzeit verkündigt. Doch es geht hier nicht allein um die eheliche Liebe. Es geht hier um die Liebe Gottes zu uns, an der wir teilhaben und Maß nehmen müssen. Es geht darum, dass es genau diese Liebe ist, an der die Kinder Gottes, an der die Kirche erkannt werden kann. Es geht darum, dass der Herr die Seinen, vorrangig hier die Apostel, doch mit ihnen die ganze Kirche in seiner Liebe in eine Würde beruft, die - denkt man daran, dass es der Gottessohn selbst ist - so unbegreiflich und alles überwältigend vor uns steht: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte - Vielmehr habe ich euch Freunde genannt!“ Als Freunde Gottes sind wir hier versammelt zum heiligen Meßopfer. Als Freunde Gottes sind wir berufen, diese Frohbotschaft von Heil und Erlösung hinauszutragen und damit die Herzen der Menschen neu zu entflammen. Dem Petrus ist dies in der Kraft des Herrn gelungen. Der Hauptmann Kornelius und seine ganze Familie lassen sich taufen. Der Hl. Geist erfüllt alle Anwesenden und lässt sie erkennen, wie Gott als unendliche Liebe nun alle umfangen will. 

Der Herr trägt den Aposteln heute neu auf, dass sie berufen sind, sich aufzumachen und Frucht zu bringen. Nicht den Untergang einer postpostmodernen Anpassungskirche zu verwalten, sondern neu von der Liebe Gottes Zeugnis abzulegen! Nicht Systemerhalter zu spielen und einen Apparat noch irgendwie am Leben zu halten, sondern Frucht zu bringen, neues Leben, neue Hoffnung.

An der Liebe erkennen uns die Menschen. An der Liebe, die jene Liebe widerspiegelt, die Gott uns geschenkt hat, indem er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. 

Amen. 

 
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