Dritter Fastensonntag B - 8. März 2015

Liebe Schwestern und Brüder!

Auf den Gedanken des Angebotes Gottes an uns haben wir die letzten Sonntage unsere Überlegungen aufgebaut. Gilt dies auch, wenn wir heute den Forderungskatalog der 10 Gebote hören?

Diese Frage können wir mit JA beantworten. Denn auch hier sehen wir das Angebot Gottes zuvor. Ein Angebot der Freiheit, das Gott bereits durch seine machtvolle Tat unter Beweis gestellt hat. „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat“. Dieses Grunddatum des Wirkens Gottes an seinem auserwählten Volk lässt uns einen neuen Blick auf die Gebote werfen. 

Gott ist kein „Automat“, wo wir einige Gebetchen und die Einhaltung seiner Vorschriften gleichsam wie Münzen einwerfen. Und wenn wir dann genug eingeworfen haben, kommt ein Päcken Gnade unten heraus. 

Gott hat uns das Angebot der Gnade, der Freiheit des Lebens schon zuvor verheißen. Er hat machtvoll gehandelt an seinem Volk. Und nun gibt er ihm Regeln, dass diese Gnade, dieses Geschenk der Freiheit nicht wieder durch menschliches Tun, durch das Dunkel des menschlichen Denkens, zerstört wird. 

Das ist der Weg Gottes mit uns, sein „Gedankengang“ gleichsam. Für uns Menschen oft unverständig. Wir suchen nach Zeichen, nach Beweisen, wir versuchen, unsere Vernunft dafür einzusetzen, um dem Geheimnis Gottes näher zu kommen. Deshalb sagt uns der Heilige Paulus im ersten Korintherbrief: „Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit!“

Doch in diesem Fordern und Suchen übersehen wir, dass das Grunddatum unserer Erlösung unverrückbar vor uns steht: Christus in seinem Kreuzesopfer, in seinem Tod und seiner Auferstehung! Das ist der Grund unserer Verkündigung, der Grund unseres Daseins, hier im Gottesdienst. Auch wenn diese Verkündigung vielen zum Ärgernis wird, auch wenn trotz dieser alles verändernden Tat Gottes an uns die Menschheit oft so weitertut als gäbe es Gott nicht, als hätte es den ersten Karfreitag und Ostersonntag niemals gegeben. 

Wenn der Herr in heiligen Zorn gerät angesichts all des Treibens im Haus seines Vaters, im Tempel von Jerusalem, dann antwortet er auf die Frage seiner Vollmacht aber genau mit diesem Grund unseres christlichen Lebens: Mit seinem Tod und seiner Auferstehung. 

Lassen auch wir den „Tempel unseres Lebens“, lassen auch wir unseren Glauben, unser kirchliches Leben, von Christus wieder reinigen. Denn dann fällt es uns leichter sein Angebot des Lebens wieder anzunehmen!

Amen. 

 

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