„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“ Im Schöpfungsbericht spricht Gott aus, was unser Wesen ausmacht. Das Alleinsein wichtig ist, die Momente der Besinnung. Gleichzeitig sind wir als Menschen aufeinander angewiesen. Kinder brauchen die Beziehung zu ihren Eltern, ihren Großeltern. Sonst können sie ihre Persönlichkeit nicht entwickeln. Angesehen zu werden, ist das wahre Ansehen. Die modernen Medien wirken nicht anders als die Großmutter, die ihren Enkeln Märchen vorliest. Es ist ihre immer gleiche Stimme, die den Kindern einen Bezug zum Märchen gibt. Sie wissen, weil sie vorliest, dass es wichtig ist. Ob es Youtube, Instagram oder Tiktok ist, jedes Medium zeigt Persönlichkeiten, die ihre Überzeugung weitergeben. Deshalb wirkt sie glaubwürdig. Der Mensch ist nicht zur Einsamkeit geboren.

Das zweite Kapitel des Buches Genesis zeigt uns diese Wahrheit. Auch wenn der Mensch eine Beziehung zu den Tieren aufnimmt, indem er sie benennt, „eine Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig war, fand er nicht.“ (Gen 2,20) Ebenbürtig, was heißt das? „von gleich hoher Geburt“ (etymologisches Wörterbuch). Wir Menschen unterscheiden gerne von der Herkunft her – von der Familie, der Volksgruppe, dem Land. Wir sind versucht, uns schnell ein Urteil zu bilden, wenn wir erfahren, woher ein Mensch ist. Der zweite Mensch ist dem ersten ebenbürtig. Das bedeutet das Bild der Rippe. Das ist keine primitive Vorstellung der Erschaffung eines Menschen, sondern tiefes Bild. Denn in der Überzeugung des Volkes Israel steckt im kleinsten Knochen des Menschen schon die ganze Information über ihn. Die Rippe, als Knochen direkt am Herzen, der Schutz für die inneren Organe der Lunge und des Herzens, wird als Bild für die Ebenbürtigkeit der Menschen genommen. Hier im Buch Genesis sind es Mann und Frau, die gleichwertig sind. Das war für die Entstehungszeit der Bibel keine Selbstverständlichkeit, gerade im Vergleich zu den anderen Kulturen des Nahen Ostens. Diese Ebenbürtigkeit geht noch weiter. Sie bezieht sich auf alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft. Uns verwirren die fremden Sprachen, das andere Aussehen. Man merkt das schon in Schulklassen, dass Schüler mit anderem Verhalten oder Aussehen leicht an den Rand gestellt werden. Ist das nicht ein Zeichen für unsere innere menschliche Schwäche?

Warum tragen wir in uns das Misstrauen zueinander? Fehlt uns die Sicherheit, die uns Gottes Gegenwart gibt? Wer weiß, dass Gott bei ihm ist, kann auf andere Menschen zugehen. In Gott verwurzelt zu sein, gibt uns die Kraft, das Andere zu ertragen und sogar im Anderen etwas Schönes zu finden. Gott erschuf die Welt in einer großen Vielfalt und in dem einen Gedanken, dass alles gut ist. So wie Er sie geschaffen hat, ist alles gut. Amen.

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