Christus kämpft für die Schwachen nicht mit Waffengewalt, sondern mit der ganzen Autorität Seines göttlichen Wesens. Man möchte meinen, dass es nicht hilft. Wie viel Leid wird heute noch den Kleinen und Schwachen zugefügt! Wie viele Kinder erleiden Gewalt – nicht nur körperliche, sondern auch geistige. Sie leben beraubt der Liebe, die sie brauchen würden, um zu wachsen. Sie wachsen ohne die Aufmerksamkeit der Älteren auf, die sie aufbauen würde: „Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.“ (Mk 9, 42) Der junge Mensch verlangt nach Freiheit und Grenzen, nach Gestaltungsmöglichkeit und nach Schutz vor Unheil. Erwachsene haben ihre Verpflichtung, sich den Heranwachsenden zu widmen. „Wie würdet ihr mit Kindern umgehen?“ könnte man die Kinder fragen.
Wir Erwachsene jagen oft dem Materiellen nach, dem Vergnügen der Gesellschaft, dem Ansehen in der Öffentlichkeit. Auf der Strecke bleiben die Kinder, die dem Handyspielen, dem Internet überlassen werden: „Euer Reichtum verfault und eure Kleider sind von Motten zerfressen, euer Gold und Silber verrostet.“ (Jak 5,2) Und es gibt viele Eltern und Großeltern, die sich bewusst ihren Kindern und Enkeln widmen, ihnen die Welt zeigen – die feinen Details der Natur gleich in ihrer Umgebung und wunderschöne weite Welt, die uns geschenkt ist. Sie hören ihre Fragen und sind bereit Antworten zu suchen – gemeinsam mit den Kindern. „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf“, sagt Christus seinen Jüngern.

Er zeigt das Kind als schwächstes Glied der Gesellschaft, weist Seine Jünger ganz deutlich darauf hin. Dann fasst Er es weiter: Nicht nur Kinder brauchen den Schutz und Aufmerksamkeit der Erwachsenen, sondern auch die Kleinen der Gesellschaft. Das sind Erwachsene, die ihren Weg suchen, die schweres Leid tragen, die krank sind. Alles, was sie haben, ist der Glaube an Christus. Ihnen sollen die Stärkeren beistehen und ihre Schwäche nicht ausnützen.

Die Predigt Jesu bleibt aktuell – gerade für die Gemeinschaft der Christen. Auch in der Kirche gab es in jüngster Geschichte Menschen, die andere ausgenützt und schwer geschädigt haben. Sie waren nach außen hin charismatische, anziehende Persönlichkeiten, aber im Verborgenen zeigten sie ein anderes, böses Gesicht.

Christus wendet sich mit allem Ernst an uns, dass wir unser Leben als Gabe zum Guten begreifen: „Wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“ (Mk 9,47) Dieser Satz klingt extrem und fanatisch, aber wir können seine Bedeutung erahnen. Es sind nicht die leiblichen Glieder gemeint, sondern die Menschen, die uns nahestehen, aber uns zum Bösen bringen wollen. Es sind die Verlockungen des Bösen gemeint, denen wir bewusst entgegenstehen müssen. „Widersagst du dem Bösen und all seinen Versuchungen?“ fragt der Priester Eltern und Paten und auch den Täufling, wenn er schon für sich selbst sprechen kann.

Was erwarten wir von der Religion? Was erhoffen wir uns vom Glauben an Gott? Mose spricht es spontan und offen aus: „Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!“ (Num 11,29) Stellen wir uns vor, dass wir alle vom Heiligen Geist erfüllt werden. Welche Freude könnten wir weitergeben! Welche Hoffnung könnten wir verbreiten! Deshalb wenden wir uns Jesus Christus zu: im persönlichen Gebet, im vertrauten Gespräch, im gemeinschaftlichen Gebet der Kirche. Der Heilige Geist bewirkt in uns, dass wir nicht nur selbst in das Reich Gottes gelangen, sondern um uns die Freude verbreiten können, die aus Ihm kommt. Amen.

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