Christus spricht von sich als dem Guten Hirten (Joh 10,11). Was meint Er damit? Jesus hatte die Apostel ausgesandt, um die Umkehr zu predigen, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen. Als sie zurückgekommen waren, waren sie erschöpft: „Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen,

so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.“ (Mk 6,31) Jesus ließ sie zuerst ausruhen. Er kannte ihre Grenzen und ihre Leistungen. Der Gute Hirte kennt die Seinen und sie kennen Ihn. Er gibt ihnen einen Ruheplatz am Wasser. Damit ist nicht das kühle Nass gemeint, sondern sinnbildlich die Quelle des frischen Wassers, die aus Christus fließt. Wie der Hirte die Schafe auf eine saftige Weide führt und ihnen rechtzeitig Wasser gibt, so nährt uns Christus mit Seinem Wort.


Wenn wir ruhig werden, können wir Sein Wort aufnehmen. Wir bemerken, wie Gott für uns sorgt. Wir nehmen überhaupt erst wahr, was unser Leben ausmacht.

Der Sommer ist für viele eine Zeit der Erholung. Das gehört zum Rhythmus des menschlichen Lebens. Diese Ruhe und Erholung geben uns die Gelegenheit, geistliche Quellen zu erschließen, die wir im Getriebe des Alltags übersehen haben, die vom Gras zugewachsen sind. So wie man im Garten ordnend eingreift, Platz für Pflanzen macht, die Mauern von Pflanzen freihält, die Wege säubert, so braucht es genauso eine Zeit der Orientierung für unser Inneres. Unsere Seele wird sonst stumpf aus Überlastung, träge im Mitfühlen, kalt in der Empfindung.

„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind,

und ruht ein wenig aus!“ (Mk 6,31) Jesus weiß, dass wir in der Ruhe wieder zu uns kommen und damit bei Ihm sein können. Der heilige Benedikt spricht davon, dass der Mönch bei sich wohnen soll. Damit meint er, dass jeder Mensch seine Quellen bewusst wahrnehmen muss, um sich an ihnen zu erfrischen. Gott will uns die Lebensfreude schenken. Deshalb kommt Er zu uns als der Gute Hirte. Amen.

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