11. Sonntag im Jahreskreis - 16. Juni 2024

Wer – wie ich – das Glück hat, einen Garten sein Eigen nennen zu dürfen, oder wer mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Natur geht, der kann staunen über die kleinen und großen Wunder. Da liegt ein kleines Samenkorn in der Erde, und plötzlich ist da eine kräftige Pflanze. Wir wissen um die Kraft der Natur, wenn zwischen den Betonplatten einer Strasse das kleine Blümchen seinen Weg gefunden hat. Wir kennen die wundersame Verwandlung einer leblosen Wüste, wenn ein Regen es möglich macht, dass herrliche Anemonen und andere Blüten aus dem Sand sprießen. 

Wir wissen um diese Wunder, die so unbemerkt neben uns und mitten unter uns passieren. 

„Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät“

Dieses Bild nimmt Jesus für das Reich Gottes?

 Ist es heute noch gültig, wo wir – zumindest im Abendland – das Bild einer sterbenden Kirche erkennen müssen, keineswegs eines hoffnungsvollen Wachstums?

Ist dieses Bild wahr angesichts des Priester- , ja mehr noch des Gläubigenmangels in unserer Kirche?

Der Sämann weiß nicht wie, sagt Jesus. Und doch wächst die Pflanze „Reich Gottes“ heran. 

Wir erkennen oft nur Untergang, wo Gott schon längst neues Leben aufkeimen lässt. 

Wenn ich auf die jungen Männer aus Afrika, Asien und Lateinamerika in meinem Priesterseminar blicke, dann spüre ich etwas von diesem neuen Leben der Kirche. Und auch mitten in die säkularisierte Kultur des Abendlandes sät Gott neue Berufungen, Männer, die sich nicht mundtot machen lassen vom Mainstream der medialen Hetzkampagnen, junge Menschen, die den Rosenkranz in die Hand nehmen, und mit einer Stimme mit dem Heiligen Vater die Mutter Gottes und ihren Sohn verehren. Nicht ein kleines Häufchen! Nein! Millionen bei den Weltjugendtagen. Jubelnde Menschen bei den Audienzen des Heiligen Vaters. 

Weil wir Kirche nicht machen können, weil sie nicht unser Privateigentum ist, dürfen wir auf das Wort unseres Herrn und Heilandes vertrauen. 

Denn es gilt, was uns der Prophet Ezechiel heute gesagt hat: Gott selbst ist es, der einpflanzt, der so manchen verdorrten Baum wieder erblühen lässt. 

Nennen Sie mich gerne einen „hoffnungslosen Optimisten“, dann werde ich Ihnen entgegenhalten: „Nein! Nicht hoffnungslos, sondern hoffnungsfroh!“, weil Gott am Werk ist – und nicht der Mensch in seiner irdischen Begrenztheit. 

Denn – so sagt uns Paulus heute im 2. Korintherbrief, „als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende“!

Verlieren wir unseren Glauben und unsere Hoffnung nicht! Sondern vertrauen wir auf Gott, der diese Welt nicht allein lässt!

Amen. 

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