Karfreitag, 29. März 2024

Wir haben die Leidensgeschichte unseres Herrn gerade gehört und betrachtet. Die Mitte dieser Geschichte bildet der Bericht von der Kreuzigung. 

Der Karfreitag ist dadurch geprägt, dass das Kreuz im Mittelpunkt steht. Gleich – im zweiten Teil dieser so markanten Liturgie – treten wir vor das Kreuz, um Jesus zu verehren, der gekreuzigt wurde, der sein Leben für uns dahingegen hat, um uns zu erlösen. Das Kreuz begegnet uns immer wieder auf den Wegen unseres Lebens, in Kirchen, an Wanderwegen, auf Feldern, an Straßenrändern, in unseren Häusern und Wohnungen. Menschen tragen eine Kette um den Hals mit einem Kreuz als Anhänger. 

Das Kreuz begegnet uns immer wieder auf den Wegen unseres Lebens. Dort, wo es unsere Pläne durchkreuzt, wo sich der von uns so ersehnte und gewünschte Ablauf plötzlich verändert. Dort, wo eine Krankheit dazu zwingt, Lebensgewohnheiten zu ändern, dort wo ein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen wird und einen Platz hinterlässt, den niemand mehr je ausfüllen kann, wo eine Umweltkatastrophe die Menschen in Armut, Obdachlosigkeit und Hunger stürzt, wo ungerechter Krieg zu Trauer und Elend führt.
Es ist zum geflügelten Wort geworden:  »Der oder die hat ein schweres Kreuz zu tragen.« 

Schauen wir auf Jesu Kreuz, so sehen wir einen Menschen – geschunden, zerschlagen, er verzichtet auf sein Recht.
Schauen wir auf das Kreuz, so sehen wir einen Menschen, der sich uns mit ausgebreiteten Armen zuneigt. Jesus hat erlitten, was auch wir immer wieder erfahren müssen, womit wir in unserm Leben nicht zurechtkommen, woran wir leiden. 

ER kennt die Passionsgeschichten aller Menschen, aller Zeiten. Er ist den Weg bis zum Ende, bis zum Äußersten gegangen. Er ist den Weg für UNS gegangen.
Die Botschaft vom Kreuz ist die Botschaft der Liebe: »Ich gebe mich hin für dich, damit du am Leid nicht zerbrichst.«

Amen. 

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