Der Gottessohn versammelt nur wenige Jünger um sich, um das Letzte Abendmahl mit ihnen zu feiern. Spürbar wendet Er sich ihnen einzelnen zu. Er schenkt den zwölf Aposteln seine Aufmerksamkeit. Gleichzeitig beauftragt Er sie: „Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! ... Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,

zu meinem Gedächtnis!“ (1 Kor 11,24-25)

Wie ein guter Arzt zeigt Christus Seine Aufmerksamkeit. Er ist bereit, die Zweifel der Apostel zu hören. Als Er ihnen die Füße waschen will, sträubt sich Petrus zuerst. Dann erkennt er, was es bedeutet, dass ihm Christus die Füße wäscht: Er bekommt an Ihm Anteil. So wollte Petrus mit Christus verbunden sein.

Und Christus beauftragt, einander die Füße zu waschen, das bedeutet einander zu stärken, einander zu lieben. Auch die anderen Apostel willigen ein und nehmen den Auftrag an. Sie begreifen, dass nicht nur sie, die Zwölf gemeint sind: „Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ (1 Korr 11,26)

Diese Worte wurden oft diskutiert: Konnte Christus sie wirklich so gemeint haben, wie wir sie hören? Ist das vielleicht bildlich zu deuten? Ist das Brot wirklich Leib Christi? Ist der Wein wirklich Blut Christi?

Es gibt Stellen in der Hl. Schrift, die man besser bildlich deutet, um ihre Bedeutung überhaupt zu erschließen: das Hohelied der Liebe, der Turmbau zu Babel, die Sintflut und Noahs Rettung. Die Gleichnisse Jesu kann man ebenso auf uns übertragen, wenn man sie allegorisch, also bildlich versteht.

Hier spricht Jesus klar und wörtlich zu verstehen. Er sagt nicht, „das ist wie“, sondern „das ist“. Vor ihnen war auf dem Tisch das Paschalamm. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, als Gott die Israeliten vor dem Tod bewahrte. Jetzt ist Christus das Lamm, das uns aus dem Tod rettet.

Der Gottessohn gibt sich selbst und beauftragt zum Dienst. Die Kirche leitet daraus die Einsetzung des Priestertums ab. Die Priester dienen den Menschen. Dieser Auftrag ist nicht beliebig, sondern eine ernste Verpflichtung. Die Priester halten diese Botschaft durch die Feier der Hl. Messe lebendig: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Die Nähe Gottes vermittelt innere Stärke. Ich habe einmal in der Predigt von einem Lehrer erzählt, der das Gehör am rechten Ohr verloren hat. Die Therapeuten wussten von seinem christlichen Glauben, waren positiv überrascht, wie er die Therapien konsequent beanspruchte und sich sein Gesundheitszustand körperlich und psychisch innerhalb von 3 Monaten festigte. „Bewahren Sie sich diese Ressource“, bestärkten sie ihn. Nach Ostern wird er wieder in den Schuldienst einsteigen.

Christus schenkt uns die Aufmerksamkeit, wie es die Apostel überlieferten. In diesen heiligen Tagen richten wir unser Denken, Beten, Fühlen auf Ihn aus, weil wir an Ihm Anteil erhalten können. Das bedeutet, dass uns Sein göttliches Leben beseelt. Es ist die Ressource unseres Lebens.

Amen.

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