An Gott glauben bedeutet zweierlei: Erstens muss man sich auf Überraschungen gefasst machen. Zweitens ist Gott der Beständige, der sich nie wandelt. Die Überraschungen und die Beständigkeit vermitteln eine Spannung. Können wir sie ertragen?

Wir können es auch umgekehrt sehen. An Gott glauben bedeutet zweierlei: Erstens führt Er uns immer tiefer in die Wirklichkeit des Lebens hinein. Mit Ihm werden wir zu Entdeckern ganz neuer Dimensionen unseres Lebens. Er hat die größere Weisheit, die tiefere Einsicht. Er behält sie nicht für sich, sondern möchte uns daran teilhaben lassen. Zweitens können wir uns auf Gott verlassen, dass Er treu ist. Gott handelt nicht willkürlich. Seine Macht drängt sich nicht auf, sondern Er schenkt denen alle Möglichkeiten, die sich Ihm anvertrauen.

Sehen wir die unterschiedlichen Zugänge? So anders kann man den Glauben an Gott betrachten: mit Furcht und Langeweile oder mit Entdeckerfreude und Verlässlichkeit.

Die Apostel machen diese Erfahrung auf dem Berg Tabor, dem Berg der Verklärung. Gott wird erlebbar als Mensch. Die Herrlichkeit Gottes scheint durch den Menschen durch. Das Gewand, das Gesicht beginnen zu leuchten, wie es kein Mensch jemals erlebt hat. Etwas erinnert das Leuchten an Mose, der vom Berg Sinai nach der Gottesbegegnung hinabgestiegen ist: Sein Gesicht leuchtete. Das war für die Leute fremdartig, erschreckend. Auch die Apostel waren vom Leuchten Christi, das alles übertraf, erschrocken. Sie fielen zu Boden. Um das Überraschende zu fassen, möchten sie Hütten bauen. Aber Jesus Christus zeigt ihnen das Haus, das Er schon für uns errichtet hat: Er spricht mit Mose und Elija. Er zeigt, dass in der ganzen Überlieferung des Volkes Gottes Seine beständige Kraft wirkt: im Gesetz Gottes, das Mose überliefert, und in den Aussagen der Propheten, die uns Gott nicht vergessen lassen.

Entdeckerfreude und Beständigkeit – das sind zwei Aspekte des christlichen Lebens. Wir Menschen können uns darauf einlassen und werden die Herrlichkeit Gottes erleben. Oder wir setzen unsere eigenen, vergänglichen Ideen durch: Gewalt im Krieg, Beherrschung der anderen, Zerstörung der Schöpfung, Konflikt unter den Menschen.

Christus verbiete ihnen vor Seiner Auferstehung über die Verklärung auf dem Berg zu erzählen. Die Menschen hätten das Leiden am Kreuz noch weniger ertragen, wenn sie schon gewusst hätten, wie herrlich Er ist. Erst nach und nach begreifen sie, dass Gott Mensch geworden ist. Er hat sich im Menschsein begrenzen lassen, um uns an Seiner unbegrenzten Herrlichkeit  teilhaben zu lassen.

Amen

 

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