1. Fastensonntag B - 18. Februar 2024

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Noah wird vom Herrn beauftragt, ein Schiff zu bauen, um mit seiner Familie und den Tieren der Erde vor dem Hochwasser der Sintflut verschont zu bleiben. Die Arche steuert sicher durch die Fluten, bis Gott seinen Bogen in die Wolken hängt, und dieser Bogen das Ende des Zornes und den Beginn des neuen Bundes andeutet.

Oft hört man auch vom „Schiff der Kirche“ sprechen. Die neue Arche, die uns Christen sicher durch das Meer der Zeiten führt. Ein Schiff, das im Auftrag des Herrn nun schon mehr als 2000 Jahre unterwegs ist, und seinen Berg Ararat erst am Tag des jüngsten Gerichtes erreichen wird.

In der Osternacht werden wir wieder von der Sintflut hören. Weil sie ein Vorausbild auf die Taufe ist. Bei der Segnung des Taufwassers – auch bei jeder Kindertaufe – werden wir daran erinnert. 

Petrus erklärt uns in der 2. Lesung die Wirkung der Taufe: »Sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist."

Es tut gut, am Anfang der Fastenzeit davon zu hören. Vor allem von der Barmherzigkeit Gottes, wenn er den Bogen in die Wolken hängt, zum Zeichen der Versöhnung von Gott und Mensch. Die Tage der Fastenzeit dürfen uns ebenso eine Gnadenzeit sein, die uns neu Versöhnung schenkt mit Gott und untereinander. 

Wir hören heute den Aufruf unseres Herrn Jesus Christus: »Kehrt um und glaubt an das Evangelium!« – Nach seiner Wüstenwanderung, nach den Versuchungen durch Satan, denen er widerstand, spricht er diese Einladung aus. 

Nützen wir die Tage der Fastenzeit, wirkliche Umkehr in unserem Leben zu beginnen. Mit Gottes Hilfe kann es uns gelingen, so manche schlechte Gewohnheiten abzulegen, so manches Banales und Sinnloses aus unserem Alltag auszuräumen und neu Platz zu schaffen für das Wichtige, das Konkrete, das Eigentliche. Ein bisschen mehr Gebet, einmal öfter in die Heilige Schrift schauen, mit mehr Eifer die Zeit für den Gottesdienst – vielleicht nicht nur am Sonntag! – freihalten. Anders sein zu den Mitmenschen, zur eigenen Familie, zu den Arbeitskolleginnen und -kollegen. Verzeihen üben, nicht im eigenen Stolz verhärten. Vieles können wir hier aufzählen. 

Petrus sagt uns, dass Christus der Sünden wegen gestorben ist, um uns zu Gott zu führen. Lassen wir uns also führen in diesen gnadenreichen Tagen! Erkennen wir, wie der Herr mit großer Macht jeden einzelnen von uns wieder an sich ziehen möchte. 

Die Tage der Fastenzeit sind jedes Jahr ein Geschenk der Gnade an uns. Aus dem einen oder anderen Verzicht darf neue Stärke auf dem Weg des Guten entstehen. 

Und wir gehen den Weg auf ein Ziel hin. Denn am Ende der Fastenzeit leuchtet das Licht von Ostern, das Licht der Auferstehung und des Lebens für uns. 

Amen. 

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